Trends: Mit der boot geht’s wieder aufwärts

Mehr Besucher am ersten Wochenende. Junge Menschen werden umworben.

Düsseldorf. Sektkorken haben zwar nicht geknallt, aber auch so waren die Verantwortlichen der boot überglücklich: "Wir haben am ersten Wochenende 78 500 Besucher gezählt, das sind zwei Prozent mehr als 2009", sagte Messe-Sprecherin Manuela Preinbergs. "Unser Mitmach-Konzept ist aufgegangen."

Und der seit Jahren anhaltende Abwärts-Trend bei den Besucherzahlen (2008: 267 000, 2009: 238000) scheint vorerst gestoppt zu sein.

Selten waren auf der Messe so viele junge Menschen unterwegs wie diesmal: Am Aktionsbecken in Halle 1 wie am Tauchbecken in Halle 3. Hier stellt sich Sara (12) in die Schlange, um abzutauchen.

"Das ist optimal", sagt ihre Tante Silke Rothmann, "in den Osterferien will sie den Tauchschein machen, und hier kann sie alles schon mal ausprobieren." Gratis - und dazu gibt’s eine Ausbildungskarte von der boot. "Damit wird der Tauchkurs günstiger", sagt Falk Sluga, der die Jung-Taucher betreut.

Einfach nur "sehr gut" findet Thomas Weinhardt, Präsident des Verbandes Deutscher Wassersportschulen, den "trendigen Ansatz" in Halle 1 mit Strand-Feeling. Auch hier drängeln sich junge Menschen, um Kite-Surfen, Wakeboarding oder Stehpaddeln zu testen. "Für uns ist die boot wichtig, um Einsteiger an den Wassersport heranzuführen. Wer jetzt kitet, will vielleicht später auch segeln."

An Einsteiger richtet sich auch das Angebot der Dehler-Werft - eine 10 000 Euro teure, segelfertige Yacht namens Varianta 18. "Ein Wahnsinns-Preis für ein in Deutschland gebautes Schiff", findet Verkäufer Enno Manssen. Wer allerdings auf Innenausstattung Wert legt, muss noch einmal etwa die gleiche Summe investieren. Noch etwas günstiger ist der Jollenkreuzer einer Aachener Werft für 9790 Euro. Die Firmen wollen mit diesen Angeboten Familien aufs Wasser locken, denen der Segelsport ansonsten zu teuer ist.

Dem Nachwuchs hat sich auch der Zweckverband Unterbacher See verschrieben. Segellehrerin Silke Krüger (44) sagt: "Viele Kinderkurse sind jetzt schon ausgebucht." Jährlich machen 400 Mädchen und Jungen den Opti- oder Jüngstenschein auf dem See. Hier werden die Wassersportler von morgen trainiert.

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