Trendforscher startete Reise ins Jahr 2025

Trendforscher Sven Gábor Jásnzky startete vom Vodafone-Turm aus eine Zeitreise in Jahr 2025.

Trendforscher startete Reise ins Jahr 2025
Foto: nn

Düsseldorf. Man kann schon sehr weit schauen aus der Sky Lounge des Turms auf dem Vodafone-Campus, weit über Düsseldorf hinaus. Selbst an einem regnerischen Januar-Abend. Da konnte man jetzt sogar vorausschauen bis ins Jahr 2025. Das tat Trendforscher Gábor Jánszky, Direktor des Instituts 2b AHEAD ThinkTank im Rahmen der Reihe „Audi Inspiration“ des Autobauers.

Wie werden wir 2025 geweckt? Von einem 3-D-Wecker, der unsere Emotionen kennt, weil er sie scannt. Und das ist erst der Anfang eines durch Technik getakteten Arbeitstages, dessen Morgenlicht von der Tapete gesteuert wird. Wir schalten den Schrank an, fragen den Spiegel, welcher Schlips zum Anzug passt. Wir pflegen couchtisch-oberflächliche Beziehungen, sehen nicht nur durch die Brille, sondern auch in der Brille, was sich so abspielt in der ultramodernen Arbeitswelt, in der wir ohne elektronische Assistenten wohl nicht mehr auskommen werden.

Die Fernbedienung funktioniert ohne Tasten „Zappen war gestern“. Die Software des Geräts weiß längst, was ich gern sehe und macht mir entsprechende Vorschläge. Ich brauch auch keine Maus mehr: „Sie geben nichts mehr ein, sie reden mit dem Ding.“ Und: „Das Ding erkennt Gesichter.“

Besser noch (oder doch nicht?): Ich steuere Geräte mit der Kraft meiner Gedanken. Geht doch. Janszky bewies es gekonnt wie ein Magier auf der Bühne an einem rothaarigen Medium, dem er eine Art Kopfhörer aufsetzt. Die Dame kann tatsächlich — mit den Händen im Schoss — einen Würfel auf dem Bildschirm mental nach links schieben oder gar verblassen lassen.

Macht irgendwie Angst? Jánszky kann trösten: „Mit komplexen Gedanken wird das schwieriger.“ Trotzdem wollen wir das irgendwie nicht? Hilft nichts. Jánszky: „Das Handy hat sich auch keiner gewünscht. Wer will schon jederzeit erreichbar sein?“ Außerdem: „Das ist immer noch Technologie, keine Intelligenz.“ Da kann der Audi-Manager Rainer Höfler nur nicken. Sein Unternehmen sammelt schließlich gerade Erfahrungen mit sich selbst steuernden Autos: „Aber nur bis 60 Stundenkilometer.“

Doch die Zeitreise geht noch weiter: Unsere Kinder lernen Lesen nicht mehr auf gedrucktem Papier. Im Supermarkt zeigt uns eine Ampel-App, ob ein Produkt gut, weniger gut oder gar nicht gut für mich ist. Gut ist vielleicht Schokolade zum Inhalieren, die macht nicht dick. Ich brauch mir auch nicht alles zu kaufen, sondern kann es mir einfach in 3 D ausdrucken lassen. Ein neues Zuhause beispielsweise. Oder menschliches Gewebe. Soll sogar mit tierischem funktionieren. Wie muss man sich das vorstellen? Etwa so: „Schatz, druckst du uns für heute Abend mal schnell zwei schöne Steaks aus?“

Im Aufzug im Vodafone-Turm hat auch schon irgendeine Geisterhand den Knopf gedrückt. Es geht abwärts. Ziemlich schnell. Aufatmen. Ist ja gerade mal 2014.

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