Trauungen: Standesamt bleibt unschlagbar

Bald soll man auch im Rathaus Gerresheim heiraten können. Mehr Paare zieht es aber nicht in die Außenstellen.

Düsseldorf. Die Liste der Trauungsorte in der Stadt wird sich womöglich verlängern, denn auch im Rathaus Gerresheim soll ein Trauzimmer eingerichtet werden.

So möchte es jedenfalls der Personal- und Organisationsausschuss, der am Donnerstag einstimmig - auf Antrag von CDU und FDP - die Verwaltung beauftragte, Vorschläge zur "möglichst kostenneutralen" Umsetzung zu machen.

Ob daraus was wird, darf bezweifelt werden. Denn die Bezirksvertretung 7 (u.a. Gerresheim, Grafenberg) hatte bereits vor vier Jahren dafür votiert, Hochzeiten im kleinen Rathaus am Neusser Tor zu ermöglichen.

Warum daraus nie etwas wurde, wusste im Ausschuss keiner so genau. Organisationsdezernent Wilfried Kruse sagte aber: "Im Gerresheimer Rathaus ist das schwierig." Dort ist es wohl einfach zu eng.

Die Politiker begründeten ihren Vorstoß damit, dass Trauungen in Rathäusern immer beliebter würden, viele Leute identifizierten sich mit ihrem Stadtteil. "Wir wollen mehr Bürgernähe und eine schöne Dienstleistung in den Stadtteilen", sagte Thomas Nicolin (FDP).

Genau wissen muss das Klaus Bachtenkirch, der Leiter des Standesamtes. Und der schüttelt den Kopf: "Wir haben ein sehr schönes Standesamt an der Inselstraße, dort finden Jahr für Jahr über 80 Prozent der Trauungen statt."

Während das bei Brautpaaren relativ beliebte Rathaus Benrath an der Benrodestraße wegen Bauarbeiten erst einmal nicht zur Verfügung steht, nutzten das Rathaus in Eller 2009 nur 29 Paare, in Kaiserswerth waren es immerhin 88 - bei etwa 2950 Trauungen im Jahr insgesamt.

Ganz mau sieht es bei den "Ambiente-Trauungen" auf Schiffen aus. Laut Bachtenkirch buchte zum Beispiel die MS Warsteiner 2009 kein einziges Paar, was wohl nicht zuletzt an den hohen Kosten lag.

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