Traumstadt Düsseldorf — was junge Menschen denken

Ausländische Studenten berichten von ihren Erfahrungen in der Landeshauptstadt. Einige wollen hier leben.

Traumstadt Düsseldorf — was junge Menschen denken
Foto: Michaelis

Berlin, Hamburg oder München. Diese Großstädte sind oft das Wunsch-Ziel von vielen aufstrebenden Studenten und Auszubildenden. Und zwar nicht nur in Deutschland. Die Lebensqualität und die gebotenen Karrierechancen sind vielen junge Menschen weltweit ein Begriff. Vermehrt ist auch Düsseldorf unter den beliebtesten Städten für junge Hochqualifizierte vertreten. Das Institut für Internationale Kommunikation (IIK) lud jetzt im Rathaus zu einer Podiumsdiskussion, die der Frage nachgehen sollte, ob Düsseldorf tatsächlich zur Traumstadt für junge Menschen aus der ganzen Welt avanciert ist?

Mit dabei waren internationale Sprachstudenten, die von OB Thomas Geisel empfangen wurden. Zudem waren Vertreter der Universität, der Wirtschaft und der Kultur vertreten. „Düsseldorf ist eine traditionelle Einwanderungsstadt. So gibt es 150 000 Düsseldorfer ohne deutsche Wurzeln. Damit sind wir eine Stadt mit internationalem Gepräge und lokalem Charakter“, sagte Geisel.

Mit Layla Fabel aus Brasilien, Majd Assasa aus Syrien und Sotiris Christou aus Zypern hatten drei junge Menschen die Möglichkeit, auf dem Podium von ihren Träumen, Wünschen und Problemen zu berichten. Jura-Studentin Layla Fabel ist Gasthörerin an der Heine-Uni. Ihrer Meinung nach gestaltet sich die Integration der ausländischen Studenten schwierig schwer. Dafür verantwortlich seien häufig Unterschiede der Kulturen und Mentalitäten.

Für Majd Assasa war die größte Hürde aufgrund der hohen Mietpreise mit der Wohnungssuche verbunden. Seit zweieinhalb Jahren lebt der Syrer in Düsseldorf. Wie Layla Fabel ist auch er Gasthörer. Assasa plant, in zwei Jahren nach Berlin zu ziehen. Er sehnt sich nach dem Flair einer Mega-Metropole, was Düsseldorf eben nicht biete. Am liebsten würde er dort eine Ausbildung zum Notfall-Sanitäter absolvieren.

Sotiris Christou aus Zypern ist durch ein Sommer-Stipendium nach Deutschland gekommen. Er hatte die Wahl zwischen Berlin und Düsseldorf und er entschied sich spontan für Düsseldorf. Und er fühlt sich sehr wohl. Der junge Mann könnte sich nach seinem Abschluss als Maschinenbau-Ingenieur eine Zukunft in Düsseldorf sehr gut vorstellen.

Layla Fabel hingegen muss ihre Masterarbeit in Brasilien schreiben. Aber ihre Zukunft würde auch sie lieber in Düsseldorf sehen.

Aber ist Düsseldorf denn nun eine Traumstadt für internationale Studenten? Eine ausführliche Antwort darauf gibt der Kolumbianer Juan Manuel (27) im Gespräch mit unserer Redaktion. Er hatte für sein Auslandssemester ebenfalls die Wahl zwischen Berlin und Düsseldorf: „Düsseldorf hat mich überzeugt. Ich war auf Anhieb begeistert vom Stadtpanorama und der Rheinpromenade. Berlin war für mich viel zu groß und unübersichtlich.“ Auch die kulturelle Vielfalt in Düsseldorf hat Juan begeistert und die Parks. „Ich gehe gerne in den Nordpark. Allgemein empfinde ich die Stadt als sehr grün.“ In seiner Heimat Kolumbien sind Parks in den Metropolen eher selten. Kritisch sieht er die hohen Mieten, „die für uns Studenten kaum bezahlbar sind“.

Frank Schrader Chef der städtischen Marketing- und Tourismustochter freut sich über gutes Feedback: „Die Empfehlungen von Besuchern in ihrer Heimat sind uns willkommen. Eine persönliche Empfehlung ist besser als eine geschaltete Werbung.“ Weltweit etabliere sich Düsseldorf zu einem wichtigen Wirtschafts- und Arbeitszentrum. „Für Expats, also für Menschen, die für eine bestimmte Zeit im Ausland arbeiten, ist Düsseldorf im internationalen Vergleich an dritter Stelle, direkt nach Melbourne und Vancouver “, sagt Schrader.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort