Düsseldorf Tragische Altstadt-Rangelei: 86-Jähriger erlitt Schädelbruch

Ein Mann soll während einer Rempelei in der Altstadt einen völlig unbeteiligten Rentner gestoßen haben. Erst zum Prozessauftakt erfährt der 30-Jährige, dass der 86-Jährige inzwischen verstorben ist.

Symbolbild

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Foto: dpa

Düsseldorf. Es war eine Altstadt-Rangelei, wie sie jedes Wochenende an der Bolkerstraße vorkommt. Doch ein 86 Jahre alter Rentner war zur falschen Zeit am falschen Ort. Ein Gebäudereiniger soll ihn auf der Flucht gestoßen haben. Der Senior stürzte zu Boden und erlitt einen Schädelbruch. von dem er sich nie wieder erholte. Wegen schwerer Körperverletzung muss sich seit Montag ein 30-jähriger Gebäudereiniger vor dem Amtsgericht verantworten. Erst zum Prozessauftakt erfuhr der junge Mann, dass der 86-Jährige inzwischen verstorben ist.

Es war ein nichtiger Anlass, der am 20 November vor zwei Jahren fürchterliche Folgen hatte. Zwischen dem 30-Jährigen und einem anderen Altstadtbesucher kam es gegen 22 Uhr zu einer Rempelei. Angeblich soll der Gebäudereiniger den Streit angefangen haben, was dieser aber bestreitet. „Ich habe den anderen dann mit der Faust geschlagen. Das war falsch“, räumte der Angeklagte am Montag ein. Was danach passierte, sei aber nicht seine Schuld gewesen.

Denn sein Kontrahent habe ihn danach geschubst:; „Ich bin einige Schritte rückwärts gelaufen und habe das Gleichgewicht verloren.“ Dass hinter ihm der 86-Jährige vorbei lief, habe er nicht bemerkt. „Wir sind dann zusammen hingefallen“, fuhr der kräftige gebaute 30-Jährige fort. Als er wieder aufstand, habe er gesehen, dass Blut aus den Ohren des alten Mannes lief: „Ich habe noch gefragt, ob alles in Ordnung ist.“ Dann habe er vor den Angreifern flüchten müssen. Am nächsten Tag rief der Angeklagte bei der Polizei an, um sich nach dem Gesundheitszustand des Mannes zu erkundigen.

Der Rentner hatte nicht nur einen Schädelbruch, sondern auch Hirnblutungen erlitten. Wegen der Kopfverletzungen konnte der 86-Jährige nicht mehr alleine stehen oder sitzen, sondern musste im Rollstuhl gefahren werden. Monatelang wurde das Opfer nur noch mit flüssiger Nahrung ernährt. Im Juni vergangenen Jahres starb der Mann im Pflegeheim.

Ein unbeteiligter Zeuge bestätigte am Montag die Version des Gebäudereinigers. Der 31-Jährige hatte den Eindruck, dass der Rentner von beiden Streithähnen berührt wurde: „Ich glaube nicht, dass es absichtlich war.“ Am 12. Juni ist unter anderem die Ehefrau des Verstorbenen als Zeugin geladen.

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