Toter Säugling: Mutter ist wieder frei

Düsseldorf. Die Frau, die im März ihre neugeborene Tochter in der Badewanne ertränkt und auf dem Unterrather Friedhof verscharrt haben soll, ist wieder frei. "Der Haftbefehl ist außer Vollzug gesetzt worden", sagt Stefan Coners, Sprecher des Düsseldorfer Amtsgerichts, auf WZ-Anfrage.

Staatsanwalt Christoph Kumpa hatte schon zuvor angedeutet, dass die Mutter nicht unbedingt in U-Haft bleiben muss, bis es zum Prozess kommt. Er sieht keine akute Fluchtgefahr, eine Gefährdung für ihre beiden älteren Kinder stellt die Frau offenbar ohnehin nicht dar.

Die Beschuldigte muss sich jetzt zwei Mal in der Woche bei der Polizei melden, kann ansonsten aber bei ihrer Familie bleiben.

Der Leichnam des kleinen Mädchens war Anfang des Monats auf einem Grab des Unterrather Friedhofs entdeckt worden. Die Mutter hat gestanden, das Kind dort begraben zu haben - so wie schon zwei Jahre zuvor ein totgeborenes Frühchen. Sie habe ihre Schwangerschaft verdrängt, hieß es von den Ermittlern, ihr Kind dann zu Hause im Bad geboren. Als ein Familiengehöriger klopfte, will die Frau Panik bekommen haben. Sie sagt, sie habe ihr Kind dann ins Badewasser gelegt, um es zu töten. Ihr droht eine Anklage wegen Totschlags.

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