Tote Hosen räumen mit Fortuna ab

Bei ihren Heimspielen wurden die Hosen umjubelt — und Fortuna-Kapitän Lambertz machte am Schluss die Humba.

Düsseldorf. Wenn die Toten Hosen im Rather Dome spielen, während die Fortuna gegen den HSV den ersten Bundesliga-Heimsieg seit 15 Jahren holt, dann vereinen sich 12 000 Konzertbesucher zu einer einzigen feiernden Menge.

Wie ein Mann steht sie vor Frontmann Campino, um mit ihm „Tage wie diese“ zu schmettern. Die Hymne, mit der die Hosen ihre Fans, die der Fortuna und irgendwie ganz Düsseldorf seit Monaten immer wieder in Euphorie versetzen.

Beim Konzert am Samstag setzt die Band noch eins drauf. Die Spieler von DEG und Fortuna sind im Dome dabei, als Campino & Co zur letzten Zugabe in Fortuna-Trikots auf der Bühne erscheinen und das Bayern-Lied zelebrieren.

Eine Krönung, die Fortuna-Kapitän Lumpi Lambertz noch zu steigern weiß. Er macht mit den Fans die Humba, jenes Feier-Ritual nach Siegen in den deutschen Stadien. Fortuna, Fans, die Hosen — das ist da alles eins. Wer dabei war, wird es nicht vergessen. Lumpi, nicht eben ein geschliffener Rhetoriker, bringt es so auf den Punkt: „Sehr geil.“

Ach ja, es gibt an den beiden Abenden viele andere Hosen-Lieder zu hören. Los geht’s mit Songs aus dem aktuellen Album „Ballast der Republik“ wie „Altes Fieber“ und „Zwei Drittel Liebe“. Doch es warten die Fans vor allem auf die alten Songs — wie „Bonnie & Clyde“, „Alles aus Liebe“, „Hier kommt Alex“ oder „Pushed again“.

Sie gehen auch extrem gut bei einem Gruß an eine „aufstrebende junge Berliner Band“ mit und singen bei „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten mit. Nach 30 Jahren auf der Bühne gelingt es der Gruppe wie keiner Zweiten, mit den alten Liedern Teenies und Mitfünfziger für einen Abend zu vereinen.

Der harte Kern der Fangemeinde ist mit seinen Idolen gealtert. Für Campino, Breiti, Kuddel, Andi und Vom ist die 50 eine Zahl, an die man sich nun wohl oder übel gewöhnen muss. Doch Stehaufmännchen Campino hetzt wie immer über die Bretter und wechselt mehrfach von Hemd auf Unterhemd und steht zeitweise oben ohne da. Sprünge in die Menge inklusive.

Nach mehr als zweieinhalb Stunden und vielen Zugaben, natürlich mit „You’ll Never Walk Alone“ und „Schönen Gruß, auf Wiedersehn“, verlassen die Düsseldorfer die Bühne. Wiedersehen macht Freude — vielleicht nächstes Jahr bei Weihnachtskonzerten?

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