Tischtennis: Schüler aus ganz NRW treffen sich an der Platte

360 Sportbegeisterte haben sich für den „Milchcup“, das Landesfinale im Tischtennis-Rundlauf qualifiziert — und sportbegeistert ist dabei noch eine Untertreibung.

Das Landesfinale des Milchcup im Tischtennis-Zentrum.

Das Landesfinale des Milchcup im Tischtennis-Zentrum.

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Düsseldorf. Es ist laut. An diesem Donnerstag gleicht die große Halle im Deutschen Tischtennis-Zentrum an der Ernst-Poensgen-Allee einem großen Schulhof. Überall rufen, rennen, kichern, quatschen. Und dazwischen ein unverkennbares Geräusch — Klack, Klack, Klack.

AM Donnerstagnachmittag wurde hier der Milchcup ausgetragen. 72 Teams und 360 Schüler aus ganz NRW spielen hier gegeneinander Rundlauf, immer fünf gegen fünf. Veranstaltet wird der Milchcup — daher auch der Name — von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW. Es soll dabei um gesunde Ernährung gehen und natürlich um Sport.

An den acht Tischen in der großen Halle wird eifrig und konzentriert gespielt. Welche die besonders spannenden Begegnungen sind, ist sofort erkennbar. Um manche der Tische sammelt sich eine richtige Traube von Schülern, Eltern und Lehrern. Es wird angefeuert, es wird geflucht, es wird diskutiert. Ein Ellbogen, der auf der Platte abgestützt wird? Nicht erlaubt. Der Gegenspieler darf zurück in die Runde.

Beim Rundlauf spielen zwei Teams gegeneinander. Alle zehn Mitspieler stehen Anfangs rund um die Platte. Wer den Ball gespielt hat, rennt um die lange Seite des Tisches und steht hier wieder für einen Spielzug bereit. Immer der, der ganz rechts am Rand des Tisches steht, ist dran. Wer einen Fehler macht, den Ball zu weit spielt, das Netz trifft oder den Ball einfach nicht erwischt, scheidet aus. So lange, bis nur noch Spieler eines Teams oder zwei Spieler — einer je Team — übrig sind. Ist letzteres der Fall, spielen diese beiden gegeneinander. Wer zuerst drei Punkte erreicht, entscheidet die Runde für sich.

Beim Milchcup werden immer fünf Sätze gespielt — Punkte in der Gesamtwertung gibt es für jeden gewonnenen Satz. Die Teams sind meist Mädchen und Jungen gemischt, es gibt aber auch reine Jungs- oder Mädchen-Teams. Mit dabei sind Schüler von der dritten bis zur sechsten Klasse. Es wird jeweils in einer Klassenstufe untereinander gespielt. Vor dem Milchcup — dem Landesfinale — gab es bereits Vorausscheide auf Schul- und Bezirksebene. Insgesamt, so die Veranstalter, haben in NRW mehr als 30 000 Schüler an diesem Turnier teilgenommen.

Die Besten finden sich nun hier im Düsseldorfer Tischtennis-Zentrum wieder zusammen. Und die können den Ball einfach nicht stillstehen lassen. Wer gerade kein Turnierspiel hat, geht nach draußen, um an den festen Platten in der Sonne weiterzuspielen. Auch als im Saal live zur Tischtennis-WM nach Schweden geschaltet wird, heben einige nur kurz den Kopf — lieber weiterspielen. Dem ein oder anderen reicht sogar nur ein Ball und ein Schläger für sich allein. Gerade mal kurz die Mama anrufen, um vom aktuellen Stand zu berichten? Da kann man doch gleichzeitig einen Ball auf dem Schläger hüpfen lassen.

Daneben wird mit ernsten Gesichtern auf die Plakate mit den Spielplänen geschaut. Reicht unsere Punktzahl schon, um weiterzukommen? Manchmal helfen die Finger, um die bisherigen Punkte zusammenzuzählen. „Wir sind Gruppenzweiter“, ruft da einer und klatscht mit seinen Teamkollegen ab. Die ersten drei jeder Gruppe kommen in die Finalrunden — hier wird mit K.O.-System weitergespielt.

Das Besondere am Milchcup? Tischtennis ist ein Sport für alle. An nahezu jeder Schule gibt es draußen eine oder zwei Platten, Schläger und Bälle zum Ausleihen. In den Pausen wird dann eben Rundlauf gespielt — denn da können die meisten mitmachen. Beim Turnier sind Schüler aus ganz NRW mit dabei. Aus Aachen, Köln, Hagen, Duisburg, aus Meschede Stemwede oder Neukirchen — und aus Düsseldorf. Auch die Schulformen, die mitmachen, sind unterschiedlich: Grundschule, Gesamtschule, Gymnasium — an der Platte macht das keinen Unterschied.

Am Nachmittag stehen dann die Gewinner fest. In der Klassenstufe drei hat die Klasse 3b der Gemeinschaftsgrundschule Gronau in Bergisch Gladbach gewonnen. Den Pokal in der vierten Stufe hat die Klasse 4a der Katholischen Grundschule Wachtberg geholt. Im Schuljahr fünf gab es zwei Gewinner — in der Kategorie Jungen mixed hat die 5b des Quirinus-Gymnasiums Neuss gewonnen, bei den Mädchen die 5a des Gymnasiums Georgianum in Vreden. Bei den Mädchen der Stufe sechs hat die 6b der Viktoriaschule in Aachen den Pott geholt, bei den Jungen mixed die 6c des Städtischen Gymnasiums in Haan.

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