Tief "Daisy" fegt über Düsseldorf hinweg

Düsseldorf. Der Schnee ist da, doch das große Chaos bleibt bislang aus. Polizei und Feuerwehr melden keine nennenswerten Vorkommnisse. Bis zum frühen Samstagabend zählte die Polizei 40 Unfälle im Stadtgebiet, allerdings handelte es sich ausnahmslos um Blechschäden.

Zudem mussten u.a. ein Teil der Bockumer Straße sowie der Gerichtsschreiberweg wegen Schneeverwehungen gesperrt werden. Bis zu 15 Zentimeter Neuschnee fielen bis zum Samstagabend. Dazu kamen Windböen der Stärke sieben bis acht. Schneeverwehungen können zwar nach wie vor zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führen, der Deutsche Wetterdienst hält am Samstagabend aber nur noch die dritthöchste Warnstufe aufrecht. Eine Zwischenbilanz:

Innenstadt: Die meisten Düsseldorfer sind offenbar zu Hause geblieben. Für einen Samstag wirkt die Innenstadt wie ausgestorben. Gähnende Leere herrscht teilweise in den Geschäften, Parkhäusern und Bahnen. "Dafür war hier gestern mehr los als sonst an einem Freitag", sagt ein Händler auf dem Carlsplatz und spielt damit auf Hamsterkäufe an. Am Rheinufer steht unterdessen das zweite Zelt für Obdachlose. 13 Übernachtungen gab es in der Nacht zu Samstag.

Rheinbahn: Bereits seit dem frühen Samstagmorgen kämpft die Rheinbahn gegen die widrigen Witterungsbedingungen. Ein Dutzend Bahnen sind auf "Spurfahrt" unterwegs, um das Schienennetz halbwegs freizuhalten. Während der Schienenverkehr momentan noch ohne große Beeinträchtigungen läuft, haben die Busse laut eines Rheinbahn-Sprechers mehr Probleme. Vor allem in Richtung Mettmann seien die Straßen für sie an vielen Stellen nicht passierbar. Die Linien 707 und 715 mussten im Stadtgebiet von Düsseldorf Umleitungen fahren. Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher sagte: "Wir sind besser vorbereitet als beim letzten Mal. Die Kooperation mit der Awista klappt perfekt."

Flughafen:Der Betrieb am Düsseldorfer Flughafen läuft bislang weitestgehend normal. Dennoch will Flughafensprecher Christian Witt noch keine Entwarnunggeben: "Der Schneefall könnte sich bis zum Abend verstärken." Im Notfallstehen für die Fluggäste 500 Feldbetten bereit, auch die umliegenden Hotelshaben sich auf unplanmäßige Gäste eingestellt.Insgesamt sind 160 Flughafenmitarbeiter in drei Schichten mit der Schneeräumungbeschäftigt. Zum Abtransport des Schnees stehen 50 extra angemietete LKWs undacht Radlader zur Verfügung. Bisher mussten sie allerdings noch nicht zum Einsatz kommen.

Awista: Bei der Awista gilt die höchste Streustufe. Alle 200 Kräfte sind mit insgesamt 33 Fahrzeugen im Einsatz. Auch der Salznachschub scheint gesichert. Morgen sollen 300 Tonnen nachgeliefert werden, sagte ein Sprecher.Nach dem doch intensiven Schneefall entschied die Awista, zwei Räumfahrzeuge auf die großen Straßen zu schicken, wie die Münchener Straße und den Hennekamp.

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