Tanzhaus NRW: „Wir sind an dem Punkt, dass der Spielbetrieb gefährdet wird“

Das Tanzhaus NRW hat erheblichen Sanierungsbedarf und eine Online-Petition gestartet. Gefordert wird, dass die Stadt schnell reagiert.

Düsseldorf. Mit einer „Open Petition“ möchte der Trägerverein des Tanzhaus NRW auf den dringenden Sanierungsbedarf des Hauses aufmerksam machen. Die Petition läuft seit dem 12. März und kann bis zum 22. April online unterzeichnet werden.

Tanzhaus NRW: „Wir sind an dem Punkt, dass der Spielbetrieb gefährdet wird“
Foto: Katja Illner

Das Tanzhaus NRW, der Kulminationspunkt für Tanzkunst, Kurse und vieles Darüberhinausgehende rund um das Thema Tanz in der Landeshauptstadt und letztendlich ganz NRW — der Name ist hier auch Programm — gehört zweifelsfrei zu den bedeutenden Kulturinstitutionen Düsseldorfs.

Doch das vor 20 Jahren eröffnete ehemalige Straßenbahndepot muss dringend saniert werden. Dazu zählt Offensichtliches, das auch Besuchern durch teils markante Wasserschäden aufgefallen sein dürfte, wie das Dach, dessen Sanierung — laut Gutachten — allein 40 000 Euro kosten wird, wie Intendantin Bettina Masuch betont. Aber auch stille Problemherde wie die Brandmeldeanlagen, deren zeitnah dringender Austausch mit 70 000 zu Buche schlägt und die Schließanlage — der kleinere aber nicht minderbedeutende Posten mit 30 000 Euro — stehen auf der Sanierungsliste.

„Mittlerweile sind wir an einem Punkt, dass der Spielbetrieb gefährdet wird“, erklärt Masuch und ergänzt, dass im Falle eines Ausfalls der überalterten Brandmeldevorrichtungen, dessen Hersteller zudem nicht mehr existiere, gegebenenfalls auch kurzfristig das Haus geschlossen werden müsse. Doch auch die inadäquate Schließanlage, die nicht die Verwendung von Generalschlüsseln erlaube, behindere den reibungslosen Betrieb in dem wöchentlich von mehr als 4000 Bürgern frequentierten Haus.

Indes sind die baulichen Probleme des Gebäudes an der Erkrather Straße nicht neu. Nicht nur der dicht getaktete Betrieb des Hauses hat in den 20 Jahren ihre Spuren hinterlassen; bereits 1998 mussten „aufgrund mangelnder finanzieller Mittel“ bei dem Umbau Abstriche gemacht werden. Altlasten, die sich nun mehr und mehr bemerkbar machen. „Die Notwendigkeit der endgültigen Fertigstellung und Verbesserung des Gebäudes wurde von städtischer und fachlicher Seite seit Jahren als erforderlich begutachtet“, betont man in dem Begründungstext der „Open Petition“.

Insgesamt auf 150 000 Euro beläuft sich inzwischen die Summe der nötigen Investitionen, die der Trägerverein aber nicht aus eigenen Mitteln stemmen kann. „Der Antrag liegt beim Kulturamt“, erklärt die Intendantin; mit weiteren Schritten ist beim nächsten Kulturausschuss am 19. April zu rechnen. Im Vergleich zu anderen Kulturbauten, wie beispielsweise das Opernhaus, erscheint die Summe recht gering, doch nicht minder dringlich. Die Lage habe sich zunehmend verschärft. Dieser Dringlichkeit möchte das Tanzhaus auch mithilfe ihrer Petition, die explizit an OB Geisel und den Stadtrat gerichtet ist, Nachdruck verleihen. „Wir möchten eine größere Öffentlichkeit herstellen“, sagt Masuch. Sie freut sich über die zahlreichen positiven Kommentare der Unterstützer (inzwischen haben rund 4500 unterzeichnet) auf der Petitionsseite und hofft auf baldige Entscheidungen seitens der Stadt.

openpetition.de/petition/online/sanierung-des-tanzhaus-nrw-dringend-erforderlich

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