Abgesagte Max-Stern Ausstellung: „Symposium ist kein Ersatz“

Max Stern: Kulturpolitiker kritisieren Informationspolitik.

Abgesagte Max-Stern Ausstellung: „Symposium ist kein Ersatz“
Foto: Grüne, FDP, Uwe Reinert

Düsseldorf. Auch für die Politiker kam die Absage der Ausstellung überraschend. Der jüdische Kunsthändler Max Stern betrieb eine Galerie auf der Kö und verlor während der NS-Zeit seine Kunstwerke. Darum sollte es, wie berichtet, in einer Schau des Stadtmuseums im Februar gehen, die Stadtspitze jedoch sagte sie ab, ohne sich auf ein neues Datum festzulegen. Stattdessen soll im Herbst 2018 zunächst ein Symposium stattfinden. Begründung: Auf diese Weise wolle man den aktuellsten wissenschaftlichen Stand zu Max Stern und vor allem dem damit verbundenen Thema der Restitution präsentieren. Die Museumsleiterin und Mitkuratorin der Schau, Susanne Anna, die sich aus beruflichen Gründen zurzeit in Haifa/Israel aufhält, äußert sich nicht zum Thema, dürfte allerdings an der aktuellen Entwicklung wenig Freude haben, denn letztlich laufen ihre jahrelangen Recherchen vorerst ins Leere.

Abgesagte Max-Stern Ausstellung: „Symposium ist kein Ersatz“
Foto: Grüne, FDP, Uwe Reinert

Clara Gerlach, kulturpolitische Sprecherin der Grünen, ärgert sich über die Vorgehensweise der Stadtspitze. „Wir wundern uns, dass der Oberbürgermeister eine Ausstellung absagt, ohne den Kulturausschuss vorab zu informieren. Ich kann die Begründung für die Absage nicht nachvollziehen.“ Ein Symposium sei eine „Reduzierung des Themas“ und kein Ersatz für eine Ausstellung. „Ich erwarte am Donnerstag im Kulturausschuss konkrete Angaben.“

Abgesagte Max-Stern Ausstellung: „Symposium ist kein Ersatz“
Foto: Grüne, FDP, Uwe Reinert

Auch Cornelia Mohrs (SPD) und Manfred Neuenhaus (FDP) bedauern, dass die Ausstellung abgesagt wurde und halten die Informationspolitik nicht für ideal. Aber. „Es ist wichtig, dass zunächst geprüft wird, was unklar ist“, sagt Neuenhaus. „Bei diesem wichtigen Thema muss es einfach stimmen.“

Die Ausstellung sollte rund 200 000 Euro kosten, der Großteil sollte über Drittmittel eingeworben werden, 20 000 Euro wollte die Stadt zuschießen. Nach Auskunft von Kulturdezernent Hans-Georg Lohe hatte die Stadt bislang Kosten von 3200 Euro.

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