Suizid im LVR-Klinikum: Notfallambulanz weist Schuld von sich

Düsseldorf. Am Mittwoch (Die WZ berichtete) erhängt sich der 27-jährige Fifty-Fifty-Verkäufer Christof A. auf dem Gelände des LVR-Klinikums an der Bergischen Landstraße. Er lies sich in Begleitung der Fifty-Fifty-Streetworkerin Julia Kasprzyk aufgrund seines Alkoholproblems in die Station für Alkoholkranke aufnehmen.

Dort äußerte er im Verlauf der Wartezeit Suizidgedanken.

Das Personal der Station für Alkoholkranke schickte ihn zur 500 Meter entfernten Notfallambulanz, auf dem Weg entkam Christof A. seiner Begleiterin und erhängte sich an einem Zaun. In einer ersten Stellungnahme sieht das LVR-Klinikum den Suizid als Verkettung unglücklicher Umstände: „Wir können im Moment noch nicht genau klären, was da schief gelaufen ist. Das Verhalten von Frau Kasprzyk war sehr enggiert und der richtige Weg. Leider sind beide erst zu einer Spezialambulanz gegangen, in der keine Sprechstunde und die personell unterbesetzt war“, sagt Dr. Tilmann Supprian, Leiter der Abteilung Gerontopsychiatrie.

Die Notfallambulanz für Suizidgefährdete ist rund um die Uhr mit einem Arzt besetzt, dort hätten die Ärzte Christof A. sofort helfen können. „Unser Personal hätte Christof A. auch zur Notfallambulanz begleiten können, aber uns fehlten die Informationen, wir sind davon ausgegangen, dass er mit Frau Kasprzyk rübergeht“, sagt Dr. Supprian.

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