Sturm Ela ist Chance für denkmalgerechten Neuaufbau

Sechs Parkpflegewerke gibt es derzeit, in diesem und im nächsten Jahr kommen weitere 16 hinzu.

Umweltdezernentin Helga Stulgies und Gartenamtsmitarbeiter Piotr Kupsch beim Setzen einer Linde.

Umweltdezernentin Helga Stulgies und Gartenamtsmitarbeiter Piotr Kupsch beim Setzen einer Linde.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Düsseldorf ist im Pflanzfieber: Über 1000 neue Bäume werden bis zum Frühjahr gesetzt. Das Neupflanzen von Straßenbäumen hat schon längst begonnen, gestern fiel im Nordpark der Startschuss für den Wiederaufbau der historischen Parkanlagen. Ein bescheidener Startschuss, und ein verregneter noch dazu. Schnell wurden für das Foto der Spaten geschwungen, dann ging es zum Pressegespräch ins Trockene.

Nun ist der Nordpark bei Sturm Ela relativ glimpflich davon gekommen. Am stärksten erwischt hatte es die Querachse der 1937 zur Reichausstellung „Schaffendes Volk“ erstellten Anlage. Hier wurden nun sechs neuen Linden gesetzt.

„Wir stellen exakt an die Stelle, an der sie vorher gestanden haben“, betont Umweltdezernentin Helga Stulgies. Um die symmetrische Gestaltung des Parks mit Längs-und Querachsen zu erhalten, waren den Pflanzungen wurden präzise Messungen vorausgegangen.

„Die Wiederherstellung der Parks nach Sturm Ela ist eine große planerische Herausforderung, aber auch eine Chance, Fehlentwicklungen und strukturelle Defizite der Gartenstadt Düsseldorf zu korrigieren“, sagt Stulgies. Dazu wird ein aus den 1980er Jahren stammendes Instrument forciert: Das Parkpflegewerk. In ihnen werden sowohl die einzelnen Entwicklungsstufen der Anlage festgehalten, die aktuellen Strukturen, aber auch die nutzung wird festgelegt. Für den Wiederaufbau bedeutet das: „Erst wenn wir wissen welche Entwicklungsschichten und welche jeweils ursprüngliche Gestaltungsintention berücksichtigt werden sollen, kann entschieden werden, was, wie und wo gepflanzt wird“, sagt Gartendenkmalpfleger Tobias Lauterbach. Eine Mammutaufgabe.

Sechs solcher detaillierten Parkpflegewerke gibt es bereits. In diesem und im nächsten Jahr sollen 16 weitere Parkpflegewerke oder zumindest gartendenkmalpflegerische Konzepte hinzukommen. Schon in Auftrag gegeben wurden Parkpflegewerke für den Hofgarten und den Rheinpark, zur Jahresmitte sollen die Ergebnisse vorliegen. Im Frühjahr folgt ein Parkpflegewerk für den Ständehauspark, noch diese Woche wird der Auftrag für ein gartendenkmalpflegerisches Konzept für den Benrather Schlosspark erteilt.

Dieser nimmt eine Zwitterstellung ein: Es gibt zwar als Basis eine historische Bestandsaufnahme von 1989/90 aber kein Weiterentwicklungskonzept Und das ist bei den Zerstörungen im Parkwal, aber auch an den Flanken zum Französischen und Englischen Garten nötig.

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