Düsseldorfer Karneval Start an der Corneliusstraße: Das erste Mal war noch kein Volltreffer

Zug begann an der Corneliusstraße mit Verspätung. Fußgruppen standen den Wagen im Weg. Etliche Autos mussten abgeschleppt werden.

So stellte sich der Zoch am Rosenmontag auf. Die ersten Wagen fuhren danach an allen anderen vorbei. Das klappte alles andere als reibungslos.

So stellte sich der Zoch am Rosenmontag auf. Die ersten Wagen fuhren danach an allen anderen vorbei. Das klappte alles andere als reibungslos.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Da war noch eine Menge Sand im Getriebe. Zum ersten Mal startete der Rosenmontagszug am Rosenmontag von der Corneliusstraße und nicht mehr vom Rheinufer. „Das müssen wir noch üben“, räumte Hans-Peter Suchand, der Pressesprecher des Carnevals Comitees, ein. Denn das Einreihen von Fußgruppen und Wagen nach dem Reißverschluss-System klappte alles andere als reibungslos. Erst um 12.08 Uhr durfte die erste Musikgruppe die Herzogstraße überqueren. Aber viele Zugteilnehmer waren positiv überrascht. Und auch die Anwohner fanden’s gut.

Dabei begann die Aufstellung zunächst chaotisch. „Wir finden unseren Wagen nicht“, waren Heike und Tanja von den Düsseldorfer Originalen sichtlich nervös. Denn am neuen Platz war nichts mehr wie früher. Wagen und Trecker stellten sich schräg auf der Corneliusstraße auf, die Fußgruppen und Kapellen daneben. Dann rollten die Narren von der Wagenbauhalle los, die an der Spitze des Zuges fahren sollten.

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Dabei standen aber oft die Fußgruppen im Weg und mussten erst an die Seite gehen. Als letzter Wagen reihte sich dann das Narrencollegium in die Parade ein. Die Jecken mussten bis um 14.39 Uhr warten, bis es losging. In der Zeit musste sich Präsident Dennis Vobis jede Menge Spott seiner vorbeifahrenden Kollegen anhören. „Der letzte Wagen fährt um 18.20 Uhr los. Aber auch das kann schön sein“, begrüßte ihn zum Beispiel CC-Vizepräsident Stefan Kleinehr.

Wer seinen Platz im Zug einmal gefunden hatte, war aber oft sehr angetan. „Wir haben nur fünf Minuten gebraucht, bis wir hier waren“, freute sich Sida Klinkhammer von den Närrischen Marktfrauen, „außerdem haben wir hier viel mehr Platz und weniger Wind als am Rheinufer.“

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Ähnlich sahen das auch die meisten anderen Karnevalisten. Allerdings: Die Party-Stimmung wie in den vergangenen Jahren wollte sich zunächst nicht einstellen. Erst am spätere Vormittag hatten viele Zuschauer die Zugspitze am neuen Standort gefunden. Wer hoffte, gleich an der Corneliusstraße jede Menge Kamelle abzufangen, erlebte eine Enttäuschung. Bis zur Herzogstraße hatte das Carnevals Comitee absolutes Wurf-Verbot angeordnet. Daran hielten sich die Vereine auch. Erst danach gaben die Präsidenten „Feuer frei“ für die Wagen-Besatzungen.

Weniger lustig wurde der Rosenmontag für so manchen Autobesitzer. Denn etliche Autos, die dem Zug im Weg standen, mussten abgeschleppt. In vielen Fällen handelte es sich um Fahrzeuge, die kein Düsseldorfer Kennzeichen hatten. Wer an der Corneliusstraße wohnt, hatte sich ohnehin schon darauf eingestellt. „Bei uns vor der Haustür darf man sowieso nur an den Wochenenden parken“, so Klaus König, der die Aufstellung des Zuges mit Interesse beobachtete: „Die meisten Leute haben überhaupt nichts dagegen, Aber das ist schon ein ziemliches Durcheinander.“

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Ihr Sortiment erweitert hatte Ceynep Karakas. An ihrem Büdchen „Happy Shop“ gab es ausnahmsweise auch Berliner Ballen. „Man sieht mal ganz andere Leute“, freute sie sich, „wir hatten hier schon am Wochenende mehr Betrieb.“ Offenbar hatten sich einige Karnevalisten vorher mal angesehen, wo es losgeht.

Nachdem der Zug einmal ins Rollen kam, ging es zügig voran. Bis auf ein paar Minuten wurde die Verspätung wieder reingeholt. Um 16.25 Uhr trafen die letzten Karnevalisten in der Wagenbauhalle ein. Das Positive: Trotz des Durcheinanders kam es beim Start nicht zu Unfällen. „Wir werden uns nun zusammensetzen und überlegen, was wir im nächsten Jahr anders machen“, kündigt Hans-Peter Suchand an. An dem Standort will das CC aber festhalten.

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