Starker Anstieg bei Mord und Totschlag

Gesamtzahl der Straftaten nahm aber ab. Einbrüche werden weiterhin ein Schwerpunkt für die Kripo bleiben, auch wenn ihre Zahl zurück ging.

Starker Anstieg bei Mord und Totschlag
Foto: Berger

Düsseldorf. Insgesamt 21 Mal ermittelte die Polizei im vergangenen Jahr wegen Mord, Totschlag oder fahrlässiger Tötung, 2013 waren es nur zwölf Fälle. Insgesamt allerdings ging die Zahl der Straftaten auf 86 071 zurück, das sind 1,76 Prozent weniger als im Vorjahr. „Das ist ein gutes Signal. Ich hoffe, das ist ein Trend, der anhält“, kommentierte Polizeipräsident Norbert Wesseler das Gesamtergebnis, als er jetzt die Kriminalstatistik vorstellte.

Starker Anstieg bei Mord und Totschlag
Foto: Berger

Ein Schwerpunkt der Arbeit sei die Bekämpfung der Wohnungseinbrüche gewesen, die ein besonders „sozialschädliches Delikt“ seien, weil Menschen in ihrem „Intimbereich Wohnung“ getroffen werden. Um rund sieben Prozent auf 2680 Taten ist die Zahl der Einbrüche zurückgegangen. Insgesamt 4400 Beamte waren im vergangenen Jahr bei den vier Schwerpunkteinsätzen gegen Wohnungseinbrecher im Einsatz. Dabei seien es immer mehr internationale Banden, die in diesem Bereich aktiv sind. Die reisenden Täter will man auch in diesem Jahr weiter konsequent verfolgen.

Erheblich ist die Zunahme bei den „Straftaten gegen das Leben“, wie Mord, Totschlag oder fahrlässige Tötung genannt werden. Spektakulär war der Doppelmord in einer Anwaltskanzlei am Höherweg, wo ein chinesischer Koch zwei Menschen erstach. Danach fuhr er weiter nach Erkrath, wo er eine Rechtsanwaltsgehilfin tötete. Der Mann wurde inzwischen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Auffallend ist, dass in der Statistik vier Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung auftauchen, bei denen es um mögliche Behandlungsfehler von Ärzten geht. Die Krankenhäuser seien in diesem Bereich erheblich sensibler geworden. Von den rund 100 ungeklärten Todesfällen, die jeden Monat durch die Kripo untersucht werden, kommen immer mehr aus diesem Bereich. Es sei aber sehr schwer, Behandlungsfehler eindeutig nachzuweisen.

Bedenklich sei der Anstieg der Diebstahlsdelikte, die inzwischen mehr als die Hälfte der Gesamtstraftaten ausmachen. Zum Vergleich: Im Landesdurchschnitt sind es nur 44 Prozent. Diese liege vor allem daran, dass Düsseldorf eine wohlhabende Stadt sei.

Dabei hat die Kripo in Teilbereichen auch gute Erfolge vorzuweisen. So ging die Zahl der Taschendiebstähle von 8299 auf 8141 zurück, befindet sich aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Zugenommen haben dagegen die Fahrraddiebstähle. 3697 Drahtesel sind im vergangenen Jahr verschwunden, die meisten spurlos.

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