Stadtwerke sind weiter auf Partner-Suche

2008 erwirtschaftete der Energieversorger einen Überschuss von 66 Millionen Euro. Weitere Kooperationen werden angestrebt.

Düsseldorf. Trotz der gescheiterten Beteiligung an den Neusser Stadtwerken sieht Düsseldorfs Stadtwerke-Vorstand Markus F. Schmidt sein Unternehmen weiter auf Wachstumskurs: "Wir haben unsere Chance in der Krise genutzt und sind mit dem Geschäftsjahr 2008 sehr zufrieden." Immerhin kann er auf einen Jahresüberschuss von 66 Millionen Euro verweisen.

Auch 2009 werde man ein "angemessenes Ergebnis" erreichen. Durch die jeweils 49,9-prozentigen Beteiligungen an den Hildener und Monheimer Energieversorger habe man die "Strategie Wachstum" gut umsetzen können.

Offenbar ist genug Geld da, um weitere Kooperationen anzustreben. "Wir haben kein Fremdkapital gebraucht, um uns in Monheim und Hilden zu engagieren", sagte Schmidt. Rund 77 Millionen haben die Düsseldorfer dafür investiert.

Nach neuen Partnern wird weiter gesucht, wobei das Kapitel Neuss erst einmal beendet ist. Wie die WZ berichtete, hatten sich die Stadtwerke aus dem Bieterverfahren verabschiedet; sie wollten sich mit 24,9 Prozent an den Neusser Stadtwerken beteiligen.

"Das wäre ein attraktiver Partner für uns gewesen", befand Schmidt. Aber durch kurzfristige Änderungen im Vertragsgefüge wäre der Düsseldorfer Einfluss gesunken. "Wir hätten mehr eingebracht als wir bekommen hätten, aus unternehmerischen Gründen machte das keinen Sinn", sagte Schmidt. Er wollte aber ein Engagement in Neuss nicht generell ausschließen.

Trotz starker Wettbewerber haben die Düsseldorfer ihren Kundenstamm auf jetzt 650.000 Strom- und Gasbezieher ausbauen können, 2008 kamen 20.000 Neukunden hinzu (16.000 Strom, 4000 Gas), wie Vertriebsvorstand Uwe Schöneberg erläutere. Er schloss höhere Strompreise für 2009 aus; beim Gas werde es "keine deutliche Steigerung geben".

Wichtig für die Sicherung der Arbeitsplätze sei auch der Zuschlag für die öffentliche Beleuchtung in der Landeshauptstadt gewesen: "Dass wir die europaweite Ausschreibung gewonnen haben, ist ja keine Selbstverständlichkeit.

Der Auftrag hat eine Laufzeit von zunächst zehn Jahren mit einem Umsatzvolumen von mindestens 100 Millionen Euro", sagte Schmidt.

Ein weiteres Düsseldorfer Thema ist das geplante Kohlekraftwerk auf der Lausward, das von der Politik abgelehnt wird. Schmidt: "Wir gucken, ob es andere Möglichkeiten gibt außer Kohle gibt, den Standort zu erhalten." Ende 2009 werde man erste Ergebnisse vorstellen können.

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