Düsseldorf Stadtregierung wird nicht umgebaut

Cornelia Zuschke übernimmt Planung und Bau, nicht aber Wohnen — das bleibt bei Multi-Dezernent Burkhard Hintzsche.

Düsseldorf: Stadtregierung wird nicht umgebaut
Foto: Stadt / Gstettenbauer

Düsseldorf. Vor zwei Wochen wählte der Stadtrat sie einstimmig zur neuen Beigeordneten, aber da konnte Cornelia Zuschke nicht selbst anwesend sein. Am Donnerstag nun kam die 55-jährige Architektin zum ersten offiziellen Termin ins Rathaus, wo sie von Oberbürgermeister Thomas Geisel ihre Ernennungsurkunde überreicht bekam und den Amtseid ablegte. „Düsseldorf ist eine dynamische, moderne, zukunftsorientierte und zugleich wachsende Stadt. Ich freue mich sehr, die Entwicklung der Landeshauptstadt zum Wohle der Bürger als Dezernentin mitgestalten zu können“, sagte Zuschke, die zum 1. September für acht Jahre gewählt ist. Die Amtsgeschäfte im Rathaus aufnehmen wird sie freilich erst am 12. September.

Der Dezernatsbereich der aus Darmstadt abgeworbenen parteilosen Beigeordneten umfasst nunmehr Stadtplanung, Bauen und Liegenschaften. Nach ihrer Wahl im Rat am 7. Juli hatte die Stadt ihr laut offizieller Mitteilung auch das Ressort Wohnen zugeschlagen, aber daraus wird nichts. Offenbar war Zuschke selbst von diesem Dezernatszuschnitt nicht so begeistert, jetzt heißt es auch im Umfeld von OB Geisel: Nein, das Amt für Wohnungswesen passt nicht ins Bau- und Planungsdezernat, es hat mehr Überschneidungen mit dem Sozialbereich, zumal dort etwa auch das Wohngeld ausbezahlt wird.

Das wiederum heißt, dass das Wohnen bei Multi-Dezernent und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (SPD) bleibt. Den wollte schon CDU-OB Dirk Elbers entlasten, auch Geisel hatte das von Anfang an versprochen. Nun wird wieder nichts daraus. Allerdings hat Hintzsche ohnehin mit seinen „größeren“ Ämtern die meiste Arbeit, als da sind Sozial-, Jugend, Schul- und Sportamt.

Damit ist freilich auch klar, dass es den von Geisel ebenfalls schon 2014 angekündigten Neuzuschnitt der Dezernate, die auf Bundesebene in etwa den Ministerien entsprechen, erst einmal nicht geben wird. Die einzige Änderung betrifft Cornelia Zuschke, in deren Zuständigkeit die Liegenschaften zurückkehren.

Allerdings ist nicht gesagt, dass nicht noch einmal personelle Veränderungen in der Stadtregierung anstehen. Denn nach dem Abschied von Kämmerer Manfred Abrahams (CDU), der Stadtwerke-Vorstand wurde und von Dorothée Schneider (SPD) ersetzt wurde, und Gregor Bonin (CDU), der in gleicher Funktion als Bau- und Planungsdezernent nach Mönchengladbach ging und dem jetzt Zuschke folgt, ranken sich Gerüchte um einen dritten CDU-Mann: Stephan Keller, den Verkehrs-, Ordnungs- und Rechtsdezernenten. Headhunter haben ihn in Köln als Stadtdirektor vorgeschlagen. In Düsseldorf ist man sich parteiübergreifend einig, dass Kellers Weggang ein großer Verlust wäre. Immerhin soll er noch kein echtes Angebot aus der Domstadt erhalten haben, insofern ist man im Rathaus zuversichtlich, dass Keller in Düsseldorf bleibt.

Neu in die Stadt kommt nun Cornelia Zuschke. Am Donnerstag hatte sie einen Tag mit einem extrem dicht getakteten Terminplan, auch nach einer Wohnung hielt sie Ausschau: „Es ist so viel zu regeln und zu klären, dass ich in den nächsten Wochen noch öfter kommen werde“, sagt sie.

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