Stadtmarke: Düsseldorf steht für Nähe und Expressivität

Düsseldorf bekommt kein neues Logo, aber dafür eine Dachmarkenstrategie. Im neuen Jahr wird sie gezeigt und diskutiert.

Stadtmarke: Düsseldorf steht für Nähe und Expressivität
Foto: Düsseldorf Marketing GmbH

Düsseldorf. Nähe und Expressivität: Auf diesen Eckpfeilern soll die neu entwickelte Dachmarke Düsseldorf zukünftig stehen. Neun Monate hat die Düsseldorf Marketing GmbH (DM) mit ihrem Chef Frank Schrader daran gearbeitet, Düsseldorf als Marke greif- und präsentierbar zu machen. Mittwoch wurden Prozess und Ergebnis vorgestellt. Wobei es endgültige Resultate noch gar nicht gibt, zunächst wird die Öffentlichkeit via Ausstellung im Stadtmuseum ( 18. Januar bis 5. Februar 2017) eingebunden, im März oder April muss der Stadtrat das neue Konzept absegnen.

Für alle, die äußerliche Symbole und Logos ganz wichtig finden (obwohl sie das laut Schrader nicht sind), stellte der DM-Chef gleich zu Beginn klar: „Es gibt kein neues Logo, das lächelnde D bleibt. Wir werden aber zukünftig eine klare und einheitliche Gestaltung bieten.“ Zunächst werden alle Flyer und Prospekte mit Bildern von Menschen versehen samt dem kleingeschriebenen „düsseldorf“ in Rot und blauen Unterzeilen mit Statements, die sich durchweg auf das Wortfeld Nähe beziehen („näher an der Kunst, nah bei den Bürgern etc.)

Warum Düsseldorf im Marketing aber tatsächlich tiefer schürfen muss, zeigen Befragungen. Die Stadt ist zwar weithin bekannt im Sinne von: Hab’ ich schon mal gehört — da sind 98 Prozent der Deutschen und 44 Prozent der Europäer dabei. Aber etwa Konkretes verbinden konnten dann nur noch 20 Prozent der Deutschen und sieben der Europäer mit der Stadt: „Ein erschreckender Absturz“, findet Schrader. Dabei habe Düsseldorf doch so viel zu bieten, zeigten sich Neuzugezogene fast durchweg positiv überrascht. „Also müssen wir viel mehr von der Stadt erzählen“, folgert der DM-Chef.

Um eine profunde Erzählgrundlage zu haben, wurde zunächst gründlich erforscht, was Düsseldorfer, Deutsche, Europäer und Menschen in Übersee (insgesamt 9000 Befragte) mit einer lebenswerten Stadt verbinden. Die höchsten Zustimmungs- und Sympathiewerte erhielten da die Begriffe „Offenheit“ und „Nahstadt“. Das wiederum kommt buchstäblich dem nahe, was für Düsseldorf als identitätsstiftend und prägend gilt.

In Ermangelung echter Wahrzeichen kam da nämlich oft etwas mit Nähe heraus — räumlich, weil es als übersichtliche Großstadt der kurzen Wege empfunden wird, menschlich wegen der dichten Netzwerkerei und der rheinischen Kontakt- und Feierfreude. Der Gegenpol Expressivität wird nicht nur mit dem typischen Herzeigen, was man hat, gefüllt, sondern auch mit dem Gefühl und Bedürfnis von Freiheit, mit Neuerfinden und Geschwindigkeit. Dynamik und Leistungsethos gingen in kaum einer anderen Stadt so selbstverständlich Hand in Hand mit Tradition, Genuss und Lebensfreude, hat Thorben Meier, Leiter der Markenkommunikation bei der DM festgestellt, und das in diesen Werbeslogan gegossen: „Es ist ein Lebensgefühl, das gleichzeitig Wurzeln gibt und Flügel verleiht.“

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