Stadtführungen: Wulf Metzmacher - Der erste „Stadt-Erklärer“

Wulf Metzmacher hat es als Erster vor 20 Jahren gemacht, inzwischen gibt es viele Nachahmer. Diesen „Kopierern“ geht Metzmacher jedoch lieber aus dem Weg.

<strong>Düsseldorf. Er predigt schon lange nicht mehr, aber sein lautes Organ erreicht auch noch die Menschen in der zehnten Reihe mühelos. Wenn Wulf Metzmacher auf einer seiner Führungen die Stimme erhebt, lauscht die "Ersatzgemeinde", wie der Ex-Priester seine Kunden zu nennen pflegt, hingebungsvoll. Der Mann hat ja auch was zu sagen: Ob Industriegeschichte, Heine-Rundgang mit Texten und Topografie oder Besuche auf dem Stoffeler Friedhof, "wo Günter Grass als Steinmetz-Gehilfe gearbeitet hat": Metzmacher weiß und erzählt es.

"Nicht immer nur Altstadt und Hafen, da steht man sich mittlerweile auf den Füßen", versetzt der 67-Jährige der Konkurrenz einen Seitenhieb. Denn Metzmacher behauptet von sich selbst ("nicht frei von Eitelkeit, doch mit einem Schuss Selbstironie"), der "Rundgang-Papst in Düsseldorf" zu sein.

Vor gut 20 Jahren habe er damit begonnen. "Ich bin wirklich der erste gewesen, der das hier gemacht hat", sagt er. Doch ist er nicht der einzige geblieben: Es gibt inzwischen kaum einen Stadtteil, kaum ein Thema, das von verschiedenen Stadtführern nicht rundgangtauglich gemacht worden wäre.

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