Stadt tritt bei Kreisverkehren kräftig auf die Bremse

Baustopp für die Kreisverkehre. Das Programm wurde eingefroren. Nun will die Politik nur noch von Fall zu Fall über Kreisel entscheiden.

Düsseldorf. Acht Großprojekte und mehrere kleinere Kreisel sollten im Rahmen eines Fünf-Jahres-Programms gebaut werden. Doch das wurde im vergangenen Jahr vom Rat wegen der angespannten Haushaltslage erstmal auf Eis gelegt. Und es wird wohl auch so schnell nicht wiederbelebt. „Das heißt aber nicht, dass es gar keine Kreisverkehre mehr geben soll. Aber es wird von Fall zu Fall entschieden, ob ein Bau möglich und finanzierbar ist“, sagt Andrea Blome, die Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement.

Der vorerst letzte Kreisverkehr entsteht in diesem Jahr in Angermund. Wenn die Kanalarbeiten im Ortskern abgeschlossen sind, wird an der Angermunder Straße der zweite Kreisel gebaut. Alle Großprojekte, die im Rahmen des Fünf-Jahres-Projektes realisiert wurden, befinden sich im Düsseldorfer Norden.

Rund geht es bislang in Wittlaer, Kaiserswerth, Angermund und Lohausen. Die Staus sind spürbar weniger geworden. Die Polizei hast festgestellt, dass die Unfallzahlen zurückgegangen sind. Allerdings wird eine spezielle Statistik über Unfälle in Kreisverkehren nicht geführt. Doch die Kreisel haben ihren Preis. Allein der in Lohausen hat eine halbe Million Euro verschlungen. In Kaiserswerth wurde noch ein Kunstwerk obendrauf gesetzt.

Dabei sind andere Projekte schon viel früher angestoßen worden. So ist geplant, die unübersichtliche Situation am Aachener Platz mit zwei Kreisverkehren zu entschärfen. „Das ist aber dort sehr kompliziert, weil da auch die Rheinbahn fährt“, erklärt Andreas Hartnigk, Verkehrsexperte der CDU. Insgesamt würde der Umbau rund 4,5 Millionen Euro kosten.

Seit Langem sollen die Autofahrer auch an der Kreuzung Fährstraße/ Florenzstraße im Kreis fahren. „Seit 2003 ist das Projekt geplant, wird aber nicht realisiert“, ist Norbert Czerwinski, Verkehrsexperte der Grünen, verärgert. Dabei sei der Kreisverkehr dort dringend notwendig: „Daran hängt auch der Stadtteilbus, der nach Hamm fahren soll.“ Bislang sei die Kreuzung zu eng für den Bus. Czerwinski „Ein Stadtteilbus, wie er bereits nach Flehe und Volmerswerth fährt, wäre für Hamm sehr wichtig.“

Einig sind sich Hartnigk und Czerwinski, das auch zukünftig Kreisverkehre gebaut werden sollen, wenn es die städtische Kassenlage wieder zulässt.

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