Stadt spart bei Bauprojekten Geld ein, verliert aber Zeit

Bericht listet die Kosten- und Zeitpläne bei 56 Projekten auf. Im Eisstadion geht’s viel schneller, im Kunstmuseum viel langsamer voran.

Düsseldorf. Baudezernent Gregor Bonin ist stolz auf den "Projekstatusbericht" bei Hochbaumaßnahmen der Stadt. Denn der widerlegt eine alte Weisheit: öffentliche Bauprojekte werden immer teurer als geplant.

"Bei den 17 in letzter Zeit abgeschlossenen Maßnahmen sind wir insgesamt fast fünf Prozent unter dem Gesamtbudget von 26 Millionen Euro geblieben, bei den noch laufenden 39 Bauprojekten für 99 Millionen Euro werden wir die Kosten um 1,8 Prozent unterschreiten", sagte Bonin am Dienstag im Bauausschuss.

Richtig ist: Es gibt mehr Licht als Schatten bei den Baukosten, was meist an günstigen Ausschreibungsergebnissen bei den Gewerken liegt. Die Arbeiten an der Stockumer Gerhard-Tersteegen-Grundschule zum Beispiel kosten 231.000 Euro weniger als veranschlagt, die Sanierung der Sporthalle am Rückert-Gymnasium 187.000 Euro, die des Berufskollegs Bachstraße 176.000 Euro weniger. Und die neue Sporthalle am Rather Waldstadion kostet nicht 7,52, sondern "nur" 7,35 Millionen Euro, weil der Abriss der alten Halle billiger ausfiel.

Es gibt aber weiterhin auch Kostensteigerungen: Das neue Dach des Eisstadions an der Brehmstraße wird 170.000 Euro teurer (gesamt: 4,67 Mio. Euro), bei der Dachsanierung des Kunstmuseums müssen knapp 70.000 Euro nachgeschossen werden.

Apropos Museen im Ehrenhof: Hier weist der Bericht des Amtes für Immobilienmanagement eine ganze Reihe negativer Ergebnisse auf in punkto rechtzeitige Fertigstellung. Das Dach des Kunstmuseums ist danach erst Ende März 2011, 16 Monate später fertig als geplant.

Wie die WZ berichtete, verzögern sich auch die Brandschutzmaßnahmen im Kunstmuseum um ein Jahr - unter anderem wegen Umplanungen, des Wechsels bei der Projektsteuerung und Verhandlungen mit Versicherungen. Im NRW-Forum nebenan wird die Terrassensanierung gut fünf Monate später fertig.

Und bei der Montessori-Grundschule am Freiligrathplatz beträgt die Verzögerung neun Monate. Weil dort aufgrund gravierender baulicher Mängel eine Sanierung nicht mehr in Frage kommt und ein Gebäudeteil abgerissen werden muss, werden auch die Kosten massiv steigen.

Positives Gegenbeispiel bei den Bauzeiten ist das Eisstadion: Das neue Dach ist bereits Ende des Jahres, elf Monate früher als geplant, fertig.

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