Stadt hilft der DEG „nur“ mit Einmalspritze von 450 000 Euro

Die erbetene Millionen-Bürgschaft gibt’s nicht. Verein muss rasch weitere Sponsoren finden.

Düsseldorf. Einmalige Finanzspritze — ja. Bürgschaft — nein. Eine kleine Runde mit OB Dirk Elbers und den Sportpolitikern der Ratsfraktionen hat am Freitag beschlossen, dem in Finanznöten steckenden Eishockey-Erstligisten ein einmaliges Sondersponsoring über 450 000 Euro zur Verfügung zu stellen. „Die DEG muss aber zunächst ihre Hausaufgaben machen und ein tragfähiges Konzept zur finanziellen Zukunft und Sicherung ihrer Mitgliedschaft in der DEL erarbeiten“, sagte Elbers.

Bis Anfang Mai muss dieses Konzept vorliegen, erst dann fließt der Zuschuss. Die Summe wird im Sportetat frei, da der Ski-Langlauf-Weltcup 2012 ausfällt. Laut Elbers beläuft sich die sonstige Unterstützung für die DEG durch Stadt und Stadttöchter auf jährlich 700 000 Euro.

Für die DEG zeigte sich Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp erleichtert: „Wir danken für diese wichtige Unterstützung und werden die Bedingungen erfüllen.“ Er betonte aber zugleich: „Dadurch ist die DEG nicht gerettet. Es wäre fatal, wenn potenzielle Partner und Sponsoren sich jetzt zurücklehnen würden.“ Man sei aber zuversichtlich, bald weitere gute Nachrichten vermelden zu können: „Es ist ein guter Tag für die DEG.“

Wie berichtet, hatte sich Schmellenkamp am Montag erst per Fax hilfesuchend an Elbers gewandt und die Gewährung einer Bürgschaft über rund 2,5 Millionen Euro von der Stadt erbeten. Andernfalls könne er keine Spielerverträge für die nächste Saison schließen. Doch diese Bürgschaft gibt es nicht. „Es wäre rechtlich sehr heikel, wenn der Steuerzahler einen Profi-Etat absichern würde“, sagt Günter Karen-Jungen (Grüne), fügt indes hinzu: „Das wollten wir alle aber auch politisch nicht, weil es nicht verantwortbar ist.“ Andererseits sei die DEG eine Marke für Düsseldorf und habe einen Rettungsversuch verdient. Dem stimmt Jochen Wirtz (SPD) zu: „Das Wichtigste ist, dass der Spielbetrieb in der DEL damit erst einmal gesichert ist. Mit diesem Signal der Stadt fällt hoffentlich auch die Sponsorensuche leichter.“

Eishockey-Experten ist freilich seit Freitag klar, dass der aktuelle Kader mit Stars wie Patrick Reimer oder Evan Kaufmann kaum in Düsseldorf zu halten ist. Ein Neuanfang mit jungen, preiswerteren Spielern muss her.

Der Verein stellt am Montag sein neues Marketing-Konzept vor, Titel: „Hier kommt die DEG“. Ohne den Zusatz „Metro Stars“ soll die Identifikation mit dem Traditionsklub neu befeuert werden — etwa mit dem alten Logo, Retro-Trikots oder Ex-Stars als Botschaftern. Zudem müsse die Spielstätte Dome endlich zur „echten Heimat der DEG-Familie“ werden. Bei den Geldgebern will man neben den gesuchten vier Hauptsponsoren vor allem die Akquise von vielen kleineren Gönnern im „Club DEG“ stark intensivieren.

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