West nutzt TuRus Schwächen

Die deutlich engagiertere Mannschaft gewinnt das Derby in der Niederrheinliga 2:0.

Düsseldorf. Erst nach dem Schlusspfiff beeilten sich die Spieler der TuRu. Der Abpfiff von Schiedsrichter Maximilian Stahl (Homberg) war gerade rund 30 Minuten her, da saßen die Kicker des Fußball-Niederrheinligisten bereits im Taxi zum Flughafen. Von dort aus gins es auf Mannschaftstour nach Mallorca.

Nicht nur Trainer Frank Zilles hätte sich dieses Engagement schon während der 90 Minuten des Derbys gegen den SC West von seinen Schützlingen gewünscht. Stattdessen blieben die Oberbilker auf dem Rasen nahezu alles schuldig und verloren verdient mit 0:2 (0:1).

"Der Siegeswille und die Ruhe haben bei uns heute wieder gefehlt. Ich bin sehr enttäuscht von meiner Mannschaft und froh, dass diese Saison zu Ende ist", sagte ein angefressener Frank Zilles. Seine Spieler waren in Gedanken schon vor der letzten Partie bei Sonne und Sangria. Anders war dieser über weite Strecke uninspirierte Auftritt der Platzherren vor 200 Zuschauern nicht zu erklären. Mit der Einwechslung des frisch verpflichteten 19-jährigen Linksfußes Dorde Jocic sorgte Zilles selbst zur Pause für den einzigen Überraschungsmoment im Spiel der Oberbilker, bei denen Elan und Bindung fehlten.

Die spielerisch ebenfalls schwachen Gäste machten hingegen vor, wie es geht. Das im Sommer zum Großteil auseinanderfallende Team des SC West wollte sich unbedingt mit einem Sieg aus der Saison verabschieden. Schon nach sieben Minuten gab Sven Steinfort gegen seinen künftigen Klub einen Warnschuss ans Aluminium ab. Jorge de Matos Vasovic zielte kurz vor der Pause besser. Nach einem Freistoß von Max Bauermeister köpfte der ansonsten glücklose Angreifer zum 1:0 ein (43.).

Ein Aufbäumen der TuRu war auch nach dem Seitenwechsel nicht zu erkennen. West hielt die Führung ohne große Mühe und setzte eine Viertelstunde vor Schluss den entscheidenden Nadelstich. Auf Vorarbeit von Andre Stimmer traf der ebenfalls nach Oberbilk wechselnde Oliver Thederahn aus elf Metern zum 2:0 (76.). TuRus Aleksander Jovic "krönte" seine schwache Leistung mit der Gelb-Roten Karte (87.). Durch die Niederlage rutschte die TuRu sogar noch auf Rang vier. West beendet die Spielzeit als Zehnter und bastelt weiter am Kader für die neue Saison. Gino Mastrolonardo kommt von Fortuna II.

Turu: Ernzer - Intven (67. Sesterhenn), Weiß, Willems, Homann - Kizilaslan (73. Rentmeister), Schweers (46. Jocic), Bork, Rey-Alonso - Lopez-Torres, Jovic

SC West: Broich - Bauermeister, D.Rossow, Bogesits, Steinfort - Bryks, Franciamore, Marzok (60. Watanabe), Stolzenberg (60. Thederahn) - M.Rossow, de matos Vasovic (73. Stimmer)

Tore: 0:1 (43.) de Matos Vasovic, 0:2 (76.) Thederahn

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