Tischtennis CL: Boll holt den einzigen Punkt

Borussia Düsseldorf verliert in Orenburg erwartungsgemäß mit 1:3 und scheitert in der Champions League aus.

Tischtennis CL: Boll holt den einzigen Punkt
Foto: Hajo Lange

Düsseldorf. Das „Wunder von Orenburg“ blieb erwartungsgemäß aus, weil die Borussia auch das Viertelfinalrückspiel in der europäischen Champions League gegen Titelverteidiger TTC Orenburg verlor - nach dem 0:3-Desaster am vergangenen Sonntag gab es Freitag wenigstens einen Ehrenpunkt beim 1:3. „Wir haben unser Bestes gegeben, aber es hat nach der klaren Hinspiel-Niederlage nicht zur Überraschung gereicht“, sagte Spitzenspieler Timo Boll, der mit seinem Auftaktsieg gegen Alexej Smirnov kurz die Hoffnung auf eine Sensation genährt hatte.

Doch die blieb auch deshalb aus, weil die Gastgeber bei der Aufstellung ihrer Tischtennisprofis auf Nummer sicher gingen. Orenburg stellte die nominelle Nummer drei Smirnov als Spitzenspieler auf, hatte dadurch Dimitrij Ovtcharov an zwei und Vladimir Samsonov an drei platziert, um ihnen gegen vermeintlich schwächere Akteure größere Siegchancen zu ermögliche.

Die Rechnung ging auf, weil Ovtcharov erneut gegen Patrick Baum triumphierte und schon im zweiten Einzel alles klar machte. „Wir hatten gehofft, dass uns Timo in Führung bringen und Patti Samstag den Spieß gegen Dima umdrehen kann. Denn damit hätten wir Druck aufgebaut und im dritten Einzel ein Endspiel gehabt“, sagte Borussia-Trainer Danny Heister über die taktische Marschroute. Die Borussia hätte alle drei Einzel gewinnen und nur drei Sätze abgeben dürfen, um ins Halbfinale zu gelangen. Doch wie im Hinspiel schaffte es Baum nicht, herausgespielte Führungen im dritten und vierten Durchgang (8:6 bzw. 6:1) zum Satz- und Spielgewinn zu nutzen.

Nach dem 1:1 waren die abschließenden Begegnungen nur noch rechnerisch interessant: Kamal Achanta wehrte sich nach Kräften gegen Samsonov, musste sich aber ebenso geschlagen geben wie im letzten Einzel Baum gegen Smirnov. Timo Boll wollte die Halle jedenfalls erhobenen Hauptes verlassen: „Wir haben Orenburg alles abverlangt und zweimal Paroli geboten.“

Auch wenn es nach dem Hinspiel absehbar gewesen war, sei es schade, dass die Champions-League-Saison nun vorbei ist, fand Manager Preuß. Die Borussia hatte die Vorrunde schon als siegloser Gruppenletzter abgeschlossen, war nur durch einen Regelverstoß eines Gruppengegners noch ins Viertelfinale gekommen. Letztlich war das Ausscheiden aber nur logisch, und die Bilanz nach der Saison in der Königsklasse liest sich erschreckend desaströs: sechs Spiele, sechs Pleite, 3:18 Punkte. Das machte ein „Wunder von Orenburg“ ohnehin noch unwahrscheinlicher.

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