Tennis: Der tägliche Existenzkampf von Thomas Behrend

Der Rochusclub ist für den Kapitän der größte Sponsor. Er garantiert ein festes Gehalt.

Tomas Behrend ist guter Dinge. Der 32-jährige Tennisprofi, der für den Rochusclub Düsseldorf in der Bundesliga spielt, könnte glücklicher kaum sein. Auch wenn es beim Tennis momentan nicht so rund läuft. Söhnchen Ben Nicolas ist gerade 17 Wochen alt und hält Ehefrau Kerstin und den jungen Vater ganz schön auf Trab. "Was ich jetzt erlebe, ist einmalig", sagt Behrend.

Sonst ist das Leben auf der ATP-Tour eher unstet. Meist in Hotelzimmern, selten in den eigenen vier Wänden. Beim Turnier im niederländischen Amersfoort hatte er im Doppel mit Christopher Kas allerdings nur einen Kurzzeit-Job und scheiterte in der ersten Runde an Jasper Smit/Martin van Haasterey in drei Sätzen (3:6, 6:3, 7:10).

Dafür gab es für beide 1700 Euro, die Steuern werden noch abgezogen. "Es lief nicht besonders, aber auch solche Tage gibt es", so Behrend, der sich danach mit dem Auto wieder auf den 200 Kilometer langen Weg nach Hause machen durfte. Er muss ohnehin etwas auf das Geld achten, denn der Deutsch-Brasilianer ist im internationalen Geschäft kein Überflieger oder Tennis-Millionär wie Thomas Haas, Nicolas Kiefer oder Rainer Schüttler. Ein, zwei Jahre will Behrend noch spielen, bevor er einen bürgerlichen Beruf ergreift, etwa als Repräsentant einer Sportfirma.

Nach Abzug der Steuern muss Behrend oft noch die Unterkunft am Spielort und seine Trainer bezahlen. Darum ist die Bundesliga eine willkommene Einnahmequelle. "Sie ist im Sport das Schönste für mich und für viele deutsche Tennisspieler der größte Sponsor, weil sie ein festes Gehalt garantiert. Das kann man gut brauchen, um sich einen Trainer zu leisten", erklärt er.

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