Skaterhockey Summer-Cup trotzt allen Widerständen

Neue Auflagen und unglückliche Terminüberschneidungen — für die Rams wird es schwieriger, Europas größtes Turnier zu organisieren. Aber sie tun es Pfingsten erneut.

Skaterhockey: Summer-Cup trotzt allen Widerständen
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Sabine Schmidt ist sauer. Seit Wochen sind die Vorsitzende der Düsseldorf Rams und ihr rund 15-köpfiges Team damit beschäftigt, die 24. Auflage des Summer Cups zu planen, der über das Pfingstwochenende wieder im Sportpark Niederheid in Holthausen über die Bühne geht. Doch immer wieder bekommen die Organisatoren von Europas größtem Skaterhockey-Turnier neue Steine in den Weg gelegt.

„Nächstes Jahr haben wir unser großes Jubiläum. Aber wenn es so weitergeht, wissen wir nicht, ob es den Summer Cup noch gibt“, sagt Schmidt und ärgert sich besonders über die neuen Auflagen. Die sind seit der Loveparade-Katastrophe 2010 extrem gestiegen. Und gelten natürlich auch für Breitensport-Veranstaltungen wie den Summer-Cup. Bereits vergangenes Jahr gab es Ärger, weil die Stadt plötzlich einen professionellen Parkservice verlangte. Dieses Jahr soll ein gewerblicher Ordnungsdienst für Ruhe und Sicherheit sorgen.

„Das können wir nicht finanzieren“, sagt Schmidt und verweist auf die 23 Vorjahre, in denen es noch nie auch nur den kleinsten Ärger unter Spielern oder Zuschauern gegeben habe. Warum auch? Skaterhockeyspieler verstehen sich wie so oft bei Randsportarten als eine Art Großfamilie. So hart das Geschehen auf dem Platz auch zuweilen ist, abseits gibt es nie Probleme.

Das ist auch dieses Jahr nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Erneut freuen sich knapp 350 Spieler aus fünf Ländern zwischen sechs und 60 Jahren sowie mehr als 1500 Zuschauer auf drei Tage Skaterhockey. Dabei könnten das sogar noch mehr sein. Allerdings hat es „der internationale Verband tatsächlich geschafft, am Pfingstwochenende den Europacup der Senioren zu platzieren“, ärgern sich die Rams. So mussten Topteams absagen.

Dasselbe gilt für die Senioren-Mannschaften, die sich augenzwinkernd „Old Stars“ nennen und ihr eigenes Turnier ausspielen. Meistens aber, ohne sich wirklich verbissen um Tore und Punkte zu streiten. Doch nun müssen auch die nach offiziellen Regeln spielen. Soll heißen: mit Spielerpässen, offiziell registrierten Schiedsrichtern und Zeitnehmern. „Unsere Idee des Old-Star-Cups ist dadurch erheblich gestört, wenn nicht sogar zerstört“, heißt es von den Rams. In den Vorjahren war das Senioren-Turnier immer ein „fröhliches Treffen sportbegeisterter Oldies, die bei einem Glas Alt und einer Bratwurst sowie einem sportlichen, fairen und vor allem nicht ganz ernst genommen Kräftemessen Freundschaften und Geschichten aus der Vergangenheit aufleben lassen“, sagt der zweite Vorsitzende Thomas Schikorra zu den Auflagen des Verbands.

Trotzdem wollen sich die Rams die Vorfreude auf das Turnier nicht verderben lassen. Schließlich ist der Summer Cup nicht nur finanziell wichtig für den aufstrebenden Verein, in dem allein mehr als 150 Kinder spielen. Es geht auch darum, alte Freunde aus der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, Dänemark und ganz Deutschland zu treffen.

Und ganz nebenbei wird auch noch guter Sport geboten. Die Damen der Rams wollen ihren siebten Titel in Folge holen. Richtig spannend wird es trotz der Absage einiger Spitzenmannschaften, die beim gleichzeitigen Europapokal spielen, auch bei den Herren. Die Lücken schlossen die Rams mit zwei Nationalmannschaften. Sowohl die niederländische Auswahl als auch die deutsche U 19 spielen bei den Herren mit. Und dann gibt es natürlich noch die Kinder. Traditionell haben die die meisten und lautesten Fans.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort