Süß wird von Boll gestoppt

Für den Borussia-Profi ist im Viertelfinale des „Europe Top 12“ Endstation.

Düsseldorf. Christian Süß durfte sich am Sonntag einen geruhsamen Morgen gönnen. Was den Düsseldorfer Tischtennis-Profi nicht einmal verärgerte. Er war zwar beim "Europe Top 12" im Viertelfinale tags zuvor ausgeschieden, doch alleine das Überstehen der Gruppenphase war für den Borussen schon ein kleiner Erfolg.

Und zudem war auch für seine Lebensgefährtin Elke Schall, die für Essen in der Bundesliga spielt, die Damen-Konkurrenz bereits am Samstagabend beendet. Die 36-Jährige war ebenfalls im Viertelfinale ausgeschieden.

Borussia-Trainer Dirk Wagner gönnte Süß den freien Tag: "Drei Spiele an einem Tag sind schon eine hohe nervliche Belastung, da tut es gut, mal nichts mit Tischtennis zu tun zu haben." Nicht zuletzt treten Süß und die Borussia am Freitag zum Rückspiel in der Champions League gegen Roskilde an, da wird das intensive Trainingsprogramm spätestens am Montag wieder aufgenommen.

Das Paar gönnte sich am Sonntag also entspanntere Stunden, während gegen 10 Uhr die meisten Plätze in der Halle an der Karl-Hohmann-Straße bereits besetzt waren. Vormittags standen die vier Halbfinals an der einen "Centre-Court"-Platte an, und natürlich wartete alles auf Top-Star Timo Boll, der Süß mit 4:1 im Viertelfinale bezwungen hatte.

Insgesamt über 3000 Zuschauer bejubelten am Ende die Finalsiege von Boll gegen Vladimir Samsunov bei den Männern und von Jiao Li gegen Qian Li bei den Frauen. Gegen seinen Mannschaftskollegen und Top-Favorit Boll ausgeschieden zu sein, hatte Süß tags zuvor keiner der 2500 Zuschauer vorwerfen können.

Er selbst dafür schon: "Gegen Timo ist es natürlich immer schwer, gerade weil wir uns so gut kennen." Allerdings sei er auch nicht in der Lage gewesen, sein bestes Tischtennis zu zeigen. "Für ein wirklich enges Spiel war ich heute nicht gut genug."

Wagner bedauerte den 22-Jährigen regelrecht ob der Auslosung: "Er hat wieder mal Timo gezogen, das war ein bisschen Pech." Sein Gegenüber hatte sogar ein Lob parat: "Das war kein leichtes Spiel , weil wir den anderen nur schwer mit etwas Neuem überraschen können."

Süß war furios ins Turnier gestartet, ging im ersten Gruppenspiel gegen den weißrussischen Mitfavoriten Wladimir Samsonow sogar mit 1:0 Sätzen in Führung. Doch je länger das Spiel dauerte, desto besser fand der Ex-Borusse in die Begegnung und gewann schließlich mit 4:1. Süß nutzte anschließend seine Chance auf einen der beiden ersten Plätze in der Gruppe mit einem 4:1 gegen Schwedens Tischtennis-Legende Jörgen Persson, der 18 Jahre zuvor das jährliche Turnier von Europas zwölf Besten gewonnen hatte.

In der rein Düsseldorfer Viertelfinal-Begegnung ließ der an Position eins gesetzte Boll seinem Vereinskollegen aber keine Chance. Seine Lebensgefährtin Elke Schall verlor gegen die spätere Turniersiegerin Li Jiao, die das europäische Ranglistenturnier bereits 2007 und 2008 gewonnen hatte.

"Wenn ich den ersten Satz gewonnen hätte, wäre es vielleicht anders ausgegangen. Insgesamt bin ich zufrieden mit diesem Turnier. Ich gehe mit einem positiven Gefühl nach Hause." Was der Geruhsamkeit des Sonntagmorgens sicher zugute kam.

In jedem Fall war das Turnier auch aus Verbandssicht ein voller Erfolg "Warum sollten wir nicht zurückkommen? Wir haben das Deutsche Tischtenniszentrum in Düsseldorf, diese Halle ist dafür bestens geeignet und außerdem haben wir die Unterstützung von Stadt und Land", sagte Thomas Weikert, DTTB-Präsident, über die Düsseldorfer Chancen, 2013 wieder das "Europe Top 12" ausrichten zu dürfen.

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