Sonny Kittel macht beim FC Ingolstadt meist den Unterschied

Der 25-Jährige war bei den Bayern bisher an mehr als der Hälfte aller Treffer beteiligt. Für den Verein war es eine verkorkste Saison.

Sonny Kittel macht beim FC Ingolstadt meist den Unterschied
Foto: dpa

42 Punkte, Platz sieben und nur noch vier Spiele bis zum Saison-Ende. Eigentlich steht eine Mannschaft damit jenseits von Gut und Böse. In der in dieser Spielzeit auf eher schwachem Niveau so ausgeglichenen zweiten Fußball-Bundesliga aber ist alles anders. Lediglich fünf Punkte beträgt der Vorsprung des FC Ingolstadt 04 auf den Abstiegs-Relegationsplatz. „Es ist schon ein Wahnsinn, dass wir mit 42 Zählern darüber noch nachdenken müssen“, sagte Angreifer Robert Leipertz und Trainer Stefan Leitl meinte: „Wir haben die Antennen für den Blick nach unten weiter angestellt.“

Dabei wollte der FCI eigentlich die direkte Bundesliga-Rückkehr in Angriff nehmen. Die Qualität im Kader war dafür auch absolut vorhanden, Potenzial und Ertrag jedoch standen zu oft in krassem Missverhältnis. Allen voran die Stürmer enttäuschten häufig, womit die „Schanzer“ zu stark in die Abhängigkeit von Sonny Kittel gerieten. Der 25-jährige offensive Mittelfeldakteur prägt das Ingolstädter Spiel nahezu im Alleingang. Neun Treffer sowie 14 Tor-Vorlagen stehen derzeit zu Buche, nur der Kieler Ducksch kommt auf mehr Tor-Beteiligungen.

„Komplette Abhängigkeiten gibt es im Fußball nicht. Aber es gibt Spieler, die mit ihren Fähigkeiten den Unterschied ausmachen können“, erklärte Ingolstadts Sportdirektor Angelo Vier. Genau dieser ist Kittel für den FCI. Schnelligkeit, elegante Ballbehandlung und eine feine Technik zeichnen den gebürtigen Gießener aus. „Sonny ist enorm wertvoll. Wenn er den Ball hat, dann bindet er Gegenspieler und schafft so Räume. Dazu kann er im Dribbling einen oder zwei gegnerische Akteure aussteigen lassen und dann genaue Pässe spielen“, sagte Angreifer Moritz Hartmann.

Kein Wunder, dass mit Kittels kleiner Schwächephase zu Beginn der Rückrunde die gesamte Mannschaft ins Trudeln geriet. Die Abstiegszone war plötzlich nah — doch seit Kittel wieder der „Alte“ ist, hat sich die Lage entspannt. Für den von Eintracht Frankfurt ausgebildeten Profi nach vier schweren Knie-Verletzungen, darunter zwei Kreuzbandrissen, ist das auch persönlich ein Erfolg. Schließlich absolviert Kittel seine erste Saison ohne Verletzung. „Ich hatte mir vorgenommen, endlich zu zeigen, was in mir steckt.“

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