Rochusclub tritt die Auswärtsfahrt mit Rückenwind und Respekt an

Der Überraschungs-Tabellenführer möchte den Schwung des 6:0-Auftaktsieges über Meister Halle nach Mannheim mitnehmen.

Rochusclub tritt die Auswärtsfahrt mit Rückenwind und Respekt an
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Fünf Tage nach dem „Wunder vom Rolander Weg“ hofft der Düsseldorfer Tennis-Bundesligist Rochusclub auf den nächsten Coup. Der Überraschungs-Tabellenführer nach dem ersten Spieltag tritt heute ab 13 Uhr beim Titelfavoriten Grün-Weiß Mannheim an.

Für Detlev Irmler ist die Ausgangslage klar: „Es wird ein harter Gang. Aber wir wollen da nicht hinfahren und uns ergeben“, sagt der Teamchef. Irmler hat der glanzvolle 6:0-Auftaktsieg gegen den amtierenden Meister Blau-Weiß Halle gutgetan und seine Planungen für den weiteren Saisonverlauf zumindest ein Stück weit erleichtert. Wer seit drei Jahrzehnten als Verantwortlicher in der Bundesliga unterwegs ist, der weiß, dass ein solcher Erfolg Rückenwind verleihen und Spieler auch in künftigen Matches über sich hinauswachsen lassen kann. Und ganz nebenbei sind die ersten beiden Punkte für den Klassenerhalt eingetütet — nichts anderes ist auch 2018 das Ziel für den Rochusclub.

„Gegen Halle ist alles, was knapp war, in unsere Richtung gelaufen. Das war natürlich eine sehr glückliche Konstellation. Jetzt wollen wir das ausbauen“, sagt Irmler, der neben seiner aktuellen Nummer eins Evgeny Donskoy (Weltranglisten-83.) aus Russland in Mannheim auch auf Pedro Sousa zurückgreifen kann. Der Portugiese, im ATP-Ranking derzeit an Position 131 notiert, steht ebenso im Aufgebot wie Marc Polmans, Matwe Middelkoop und Sander Arends. „Bei Pablo Andujar hatten wir einen Einsatz im Blick, aber da müssen wir mal wieder frühzeitig aufs Geld achten“, erklärt Irmler. Andere Stammkräfte wie Lukas Rosol oder Mats Moraing sind noch bei Challenger-Turnieren im Einsatz. Letzterer könnte vielleicht noch zum zweiten Spiel des Wochenendes zum Team stoßen.

Beim heutigen Gegner wäre der Düsseldorfer Teamchef nicht überrascht, wenn dieser mit Superstar Dominic Thiem aufschlägt. Der Österreicher, aktuell die Nummer sieben der Welt, könnte das Aufeinandertreffen mit dem Rochusclub möglicherweise dazu nutzen, um nach seiner Verletzung in Wimbledon wieder Matchpraxis zu sammeln.

„Ja, das könnte durchaus passieren“, glaubt Irmler und ergänzt: „Mannheim hat aber noch viele weitere Top-Leute wie Maximilian Marterer oder Federico Delbonis. Wenn du dir die Liste von denen anschaust, klingt das schon furchterregend.“

Nicht anders ist die Ausgangslage für das zweite Heimspiel der Saison. Am Sonntag (11 Uhr) empfängt der Rochusclub am Rolander Weg mit dem TK Kurhaus Aachen das nächste Bundesliga-Schwergewicht. „Wenn ich mir deren Aufstellungsmöglichkeiten anschaue, ergeht es mir im Vergleich zu Mannheim nicht anders“, sagt der 76-Jährige. Doch in Ehrfurcht erstarren werden seine Spieler nicht. Das haben sie schon gegen Halle nicht — und dem Favoriten das verpasst, was auch im Mannschaftstennis als „Klatsche“ bezeichnet werden darf.

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