Handball Rhein Vikings rüsten zur großen Fahrt

Im März wird die Lizenz beantragt, und neue Spieler sind schon unter Vertrag. Nur die Hallenfrage kann noch nicht endgültig geklärt werden.

Handball: Rhein Vikings rüsten zur großen Fahrt
Foto: Andre Sarin/nhv1

Düsseldorf. Die Verlobungsringe sind ausgetauscht. Die Handball-Ehe zwischen dem Neusser HV und dem ART Düsseldorf ist ein festes Versprechen für die kommende Spielzeit. Die Handballfreunde in Düsseldorf und Umgebung fragen sich, wie der Stand für die HC Rhein Vikings ist und was sie für die kommende Saison erwarten dürfen. Wir geben Antworten.

Handball: Rhein Vikings rüsten zur großen Fahrt
Foto: Andre Sarin/nhv1

Der Neusser HV bleibt in der 3. Liga auf der Erfolgsspur, und alles deutet darauf hin, dass der Aufstieg mehr oder weniger in trockenen Tüchern ist. Es liegen zwar noch genügend Stolpersteine im Weg, bis es über den Zielstrich geht, aber Trainer, Spieler und Funktionäre sind sich nicht nur sicher, dass sie das Ziel erreichen, sondern auch hochmotiviert, in der kommenden Saison zweitklassig spielen zu können. Am kommenden Samstag spielt der NHV gegen den Drittletzten, den TuS Volmetal (19 Uhr/Hammfeld).

Es ist das 22. von 30 Spielen. Noch hat der Neusser HV keine Partie verloren und nur einen einzigen Punkt eingebüßt. In der Nordrheinliga, wo derzeit der ART spielt, soll die zweite Mannschaft, eine Art U 23-Auswahl der Rhein Vikings, in der nächsten Spielzeit den Unterbau stellen und die Talente ans Zweitliga-Team heranführen. Einige hoffnungsvolle A-Jugendliche sind bereits da, die den Sprung in zwei, drei Jahren packen können.

Dass der ART absteigt, ist kaum zu erwarten. Zehn Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz sollten reichen. Um das Ziel sicher zu erreichen, stellt der Neusser HV auch Spieler (A-Jugendliche) dem ART zur Verfügung.

Im März muss der Neusser HV als Halter der Drittliga-Lizenz die Spielberechtigung für die 2. Liga beantragen. Das gestaltet sich schwierig, weil noch nicht alle Verhandlungen abgeschlossen sind und die Vikings ja offiziell erst im Sommer real existieren werden. So ist es wohl nicht ganz einfach, mit Sponsoren zu verhandeln.

Die Kooperation läuft für alle Teams grundsätzlich unter dem Namen HSG Neuss/Düsseldorf. Der Name HC Rhein Vikings ist ein Markenname und somit erst ab der 2. Liga erlaubt. Steigt der NHV nicht auf, lautet der Name der Kooperation in der 3. Liga HSG Neuss/Düsseldorf.

Interessenten zur Unterstützung des Vereins sind offensichtlich genügend vorhanden. „Wir empfangen aber auch jeden, der sich noch nicht gemeldet hat mit offenen Armen und bieten vielfältige Möglichkeiten des Sponsoring“, erklärte René Witte, der Geschäftsführer der nhv1 Handball Spielbetriebs- und Marketing GmbH. Der Etat ist gesichert, auch weil der NHV, die Stadt Düsseldorf und der ART bereits im Vorfeld offen über Zahlen verhandelt und die Eckpfeiler für die erste Saison frühzeitig gesetzt haben.

Bestimmt nicht alle Spieler aus dem derzeitigen Nordrhein-Kader des ART könnten den Sprung ins Zweitliga-Team schaffen. Mit einem Großteil des aktuellen Kaders des Neusser HV wird Trainer Ceven Klatt hingegen weiterarbeiten. Neben Alexander Oelze (BHC), der bereits für den NHV spielt, stehen zwei weitere neue Spieler ebenfalls bereits fest. Nils Artmann (Flügel) kommt vom Bergischen HC und Andreas Bornemann (rechter Rückraum) stößt vom Zweitligisten TV Neuhausen zu den Vikings. Mindestens ein weiterer Spieler soll noch unter Vertrag genommen werden.

Dass der Neusser HV mit der derzeitigen Hallen-Situation in der Quirinusstadt nicht besonders glücklich ist, stellt kein Geheimnis dar. So finden im kommenden Spieljahr von den möglichen 17 Heimspielen in der 2. Liga nach dem Aufstieg höchstens fünf in Neuss statt. Die anderen Begegnungen werden in Düsseldorf ausgetragen. Aber auch in der NRW-Landeshauptstadt ist noch offen, ob das Castello dazu genutzt werden kann. Dort ist derzeit eine Probebühne des Schauspielhauses mit reichlich Equipment untergebracht. „Da werden wir eine Lösung finden“, sagt Düsseldorfs Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Eine Nutzung der Halle an der Siegburger Straße gestaltet sich schwierig, weil dort die Lichtanlage nicht für die hohen Anforderungen der Handball-Bundesliga, die auch in der 2. Liga gelten, ausreicht.

Trotz einiger Hürden, die noch zu nehmen sind, hat das Projekt „HSG Rhein Vikings“ tüchtig Fahrt aufgenommen. Angesichts des unbedingten Willens, möglichst schnell zumindest in der 2. Liga Fuß zu fassen, dürfen sich die Handball-Freunde auf hochklassigen Sport freuen. Die großen Reden darüber, möglichst schnell in die Bundesliga aufzusteigen, sollten alle, die dieses Projekt verantworten, möglichst sofort hinten an stellen.

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