Leon — der erste stürmende Niederberger

Vater Andreas war bei der DEG einst Verteidiger, Bruder Mathias steht im Tor. Jetzt spielt sich Angreifer Leon in den Fokus.

Leon — der erste stürmende Niederberger
Foto: Birgit Häfner

Wer an Düsseldorfer Eishockey-Familien denkt, dem fällt als erstes meist der Name Kreutzer ein. Christof und Daniel waren jahrzehntelang mit der DEG verbunden. Beide als langjährige Spieler im rot-gelben Trikot, Christof gar drei Jahre als Cheftrainer. Nun sind die Kreutzers sowohl auf dem Eis als auch hinter der Bande verschwunden.

Dafür macht in diesen Tagen einer auf sich aufmerksam, der einen in Düsseldorf ebenso bekannten Nachnamen trägt: Leon Niederberger. Vater Andreas feierte als Verteidiger einst fünf Titel mit der DEG, der ältere Bruder Mathias ist als Torhüter seit 2015 Stammspieler beim achtmaligen Deutschen Meister. Leon, 21 Jahre alter Stürmer, erzielte am vergangenen Wochenende seine ersten beiden Saisontore und hat sich nach nur sieben Einsätzen in der vergangenen Saison unter Trainer Mike Pellegrims im Team etabliert.

„Ich weiß, was meine Aufgaben sind und möchte diese erfüllen. Toreschießen gehört in erster Linie eigentlich nicht dazu“, sagte Leon Niederberger nach dem 6:1 über die Iserlohn Roosters. Und legte in Ingolstadt gleich eines nach. Ähnlich wie Bruder Mathias ist er aber keiner, der in epischer Breite auf Fragen antwortet. Bescheiden verrichtet er seine Arbeit, möchte dazu lernen und sich stetig verbessern. In der vierten Reihe erhält der Außenstürmer derzeit viel Eiszeit, wird auch in Unterzahl eingesetzt. „Er hat seine Sache wieder sehr gut gemacht“, sprach Pellegrims nach dem 3:1 beim ERC ein Lob aus.

Bei der DEG ausgebildet, führte der Weg des „kleinen“ Niederbergers über die U 18 und U 19 der Kölner Haie sowie die Düsseldorfer Förderlizenzpartner Bad Nauheim und Essen jetzt endgültig in den Stammkader der Rot-Gelben. Dass dem gebürtigen Düsseldorfer so viel Verantwortung übertragen wird, liegt aber nicht allein an den zahlreichen Ausfällen in seinem Team, das ab Mitte des zweiten Drittels in Ingolstadt sieben (!) Stammspieler ersetzen musste. Niederberger mag mit seinen 77 Kilogramm zwar körperlich nicht der robusteste Akteur sein, doch seine Spielintelligenz sowie Schnelligkeit heben ihn von vielen anderen DEL-Spielern seines Jahrgangs ab. Für den sympathischen Jungprofi kein Grund, um abzuheben oder nur einen Deut nachzulassen. Daran werden auch seine ersten beiden Saisontreffer nichts ändern: „Tore tun immer gut. Aber ich werde meinen Weg weiter gehen. Ich werde nicht an Statistiken gemessen, da ich anderes auf dem Eis zu tun habe“, sagt Niederberger.

Die Statistiken des vergangenen Wochenendes darf er sich aber mit gutem Gewissen noch einmal anschauen. Zwei Tore und eine Vorlage — Leon Niederberger ist endgültig angekommen in der DEL.

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