Fortuna Düsseldorf Pokalderby: (K)ein normales Spiel für Florian Neuhaus

Fortunas Shootingstar Neuhaus trifft am Dienstag im Pokal-Derby gegen Mönchengladbach auf den Verein, bei dem er unter Vertrag steht.

 So kennen ihn die Fortuna-Fans mittlerweile: Florian Neuhaus bejubelt ein Tor. Das würde er auch am Dienstag gegen Mönchengladbach tun.

So kennen ihn die Fortuna-Fans mittlerweile: Florian Neuhaus bejubelt ein Tor. Das würde er auch am Dienstag gegen Mönchengladbach tun.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Florian Neuhaus fiebert dem DFB-Pokalspiel zwar entgegen, nach außen hin wirkt der junge Fußball-Profi der Düsseldorfer Fortuna allerdings völlig gelassen. So als hätte er bereits Dutzende von Derbys hinter sich gebracht. „In den Medien wird im Vorfeld ja viel geschrieben“, sagt der 20-Jährige fast beiläufig. „Für mich ist das ein normales Spiel wie jedes andere auch, bei dem ich meine Leistung bringen muss.“

Das ist natürlich arg untertrieben. Schließlich trifft Neuhaus mit seiner Fortuna auf den alten Rivalen Borussia Mönchengladbach. Das Stadion wird ebenso ausverkauft wie stimmungsvoll sein. Und als wäre das nicht schon genug Aufregung, kommt für Neuhaus der Umstand hinzu, dass er im Sommer einen Vertrag beim Gegner, der ihn gleich nach Düsseldorf verlieh, bis 2021 unterschrieben hat.

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Die Zukunft im Fohlenstall ist für den äußerst talentierten Mittelfeldspieler gerade entsprechend weit weg. Derzeit interessiert ihn nur die Situation bei Fortuna Düsseldorf. Und die kann Neuhaus als Tabellenführer der 2. Bundesliga durchaus genießen. „Ich habe noch große Ziele mit der Fortuna. Die will ich erreichen, alles andere kommt mit der Zeit.“

Von Gladbach hat Neuhaus bisher wenig gesehen. Er war zur Vertragsunterzeichnung dort und hat sich das erste Ligaspiel der Borussia gegen den 1. FC Köln (1:0) angeschaut. Ausgerechnet während dieses Derbys hatte der 20-Jährige, auf der Tribüne sitzend, per SMS von Freunden erfahren, dass er mit der Fortuna im Pokal gegen seinen „eigentlichen Verein“ antreten muss.

Dessen 1:5-Pleite am Samstag gegen Leverkusen hat er sich diesmal vom heimischen Sofa aus angesehen. „Das hat für uns wenig Bedeutung. Wir wissen, was uns erwartet, wenn wir dieser spielstarken Mannschaft gegenüberstehen“, erklärt Neuhaus. „Unterschätzen geht einfach nicht, dafür ist die Qualität der Borussia deutlich zu hoch.“

Diese spielerischen Möglichkeiten will Neuhaus mit seinen Kollegen am Dienstag in der Arena möglichst einschränken. Nach vorne und in der Defensive habe die Fortuna ebenfalls ihre Qualitäten, um dagegenhalten zu können, sagt er. „Es bleibt aber dabei, dass es für uns ein Bonusspiel ist, weil wir uns auf die 2. Liga konzentrieren“, sagt der 20-Jährige. „Wir freuen uns sehr darauf und werden uns zerreißen. Das wird ein Superspiel.“

Dass sich Neuhaus im Hinblick auf seine Zukunft zurückhalten wird, ist absolut nicht zu erwarten. Er sei Sportler durch und durch. Und er werde auch jubeln, sollte er ein Tor schießen. Ganz so unwahrscheinlich ist das ja nicht, vier Treffer hat Neuhaus in der jungen Saison bereits erzielt.

Nicht nur deswegen wird er allseits geachtet. Das liegt auch an seiner abgeklärten Art, im Fortuna-Mittelfeld die Fäden zu ziehen. Nicht umsonst hatte ihn sein Ex-Trainer Costa Runjaic einst als „coole Sau“ bezeichnet. „Ja, das könnte stimmen. Das werde ich auch jetzt nicht bestreiten“, sagt Neuhaus lächelnd.

Dass er aufgrund der großen Kulisse gegen die Borussia nervös wird, ist also nicht zu erwarten. Zumal er bereits Erfahrungen mit solchen Spielen gesammelt hat, als er bei seinem Startelf-Debüt im Oktober 2016 mit 1860 München im vollbesetzen Stadion in Stuttgart auflaufen durfte. „Ich wurde gleich ins kalte Wasser geworfen, vielleicht hat das geholfen“, meinte der Shooting-Star der Fortuna, der selbst mit 1860 München Derby-Erfahrungen gegen den großen FC Bayern gesammelt hat. „In der Jugend haben wir solche Derbys auch öfter mal gewonnen.“ Das wünscht sich Neuhaus auch für den Dienstagabend im Niederrhein-Derby.

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