Juniorsportler des Jahres: Eine Überraschung und ein großer Wurf

Stiftung pro Sport: Anne Jeute und Niclas Becker sind Juniorsportler des Jahres 2009.

Düsseldorf. Anne Jeute hat ein bezauberndes Lächeln. Im Rathaus zeigt die 19-Jährige dieses Lächeln voller Stolz. Anne Jeute ist von Oberbürgermeister Dirk Elbers und Ehrenbürgermeisterin Marlies Smeets als Düsseldorfer Juniorsportlerin des Jahres ausgezeichnet worden (wir berichteten). Die Hockey-Nationalspielerin der deutschen U21 war überrascht, dass ihr die Ehrung zuteil wurde.

"Aber ich habe mich sehr gefreut, und die finanzielle Unterstützung kann ich natürlich sehr gut gebrauchen", sagt die Spielerin von Damen-Bundesligist Düsseldorfer HC, die aus Neuss stammt. Die Auszeichnung durch die Stiftung Pro Sport Düsseldorf ist verbunden mit einem einjährigen Stipendium. Die beiden Titelträger erhalten ein Stipendium in Höhe von jeweils 1500 Euro. Anne Jeute will die Summe in neues Material investieren.

Derzeit spielt sie erfolgreich mit den Damen des DHC in der Bundesliga. Nach dem fantastischen Start gab es zwar einen kleinen Einbruch, aber zuletzt zeigte das Form-Barometer wieder nach oben. "Wir haben gegen die vermeintlich leichten Gegner nicht gut gespielt. Aber in die am Wochenende beginnende Hallenrunde gehen wir hoch motiviert.

Die 19-Jährige hat als Junioren-Nationalspielerin keine Zeit, sich neben der bis in den Nachmittag gehenden Schule sich noch um weitere Hobbies zu kümmern. "Ich habe zwar vorher ein wenig Tennis gespielt, aber mich dann auch schon früh auf Hockey konzentriert", sagt die Preisträgerin, die es überaus spannend findet, dass ein "immer sportlich ausgetragener Konkurrenzkampf" innerhalb des eigenen Vereins stattfindet. "Früher haben beim DHC immer die Männer den Ton angegeben. Seitdem wir auch in die Bundesliga aufgestiegen sind, sieht das schon anders aus", sagt eine diesmal spitzbübisch lächelnde Anne.

Bei den jungen Männern hat der "Favorit" den großen Wurf gelandet. Der 16-jährige Niclas Becker vom ART 77/90 Düsseldorf holte sich die begehrte Auszeichnung. Er gewann in diesem Jahr bei den Deutschen Jugendmeisterschaften der Leichtathleten den Titel im Speerwurf in der Altersklasse U18 und warf dabei den etwas schwereren Speer genau so weit wie die Weltmeisterin bei den Damen, Steffi Nerius. Bei 67,69 Metern und der neuen Kreisrekordweite landete das Wurfgerät in Rhede.

Artig, aber wie ein gelernter Sieger, bedankte sich Becker bei seinen Eltern und natürlich seinen Trainern. Der 73-jähriger Manfred Poppe hat schon einen großen Anteil an seiner Leistung. Becker würdigte seinen Mentor Wolfgang Vander, der ihm auf seinem Weg vom Mehrkämpfer zum Spezialisten geholfen hat.

Der 16-Jährige hat ein weitere Leidenschaft, die nicht immer mit seinem Sport zu vereinbaren ist. Denn wenn im Sportpark an der Arena Training oder ein Wettkampf ansteht und gleichzeitig nebenan die Fortuna spielt, gibt es kaum ein Halten mehr. Niclas ist Fortuna-Fan durch und durch. "Ich habe mich oft bei meinem Trainer abmelden können", sagt Becker. "Denn in zwei Minuten ist man ja im Stadion."

Wettkämpfe stehen im Winter für seine Disziplin kaum an. Deshalb bleibt ihm Zeit, die Spiele seines Clubs zu verfolgen. Aber ohne Training geht es nicht. "Acht Stunden Training in der Woche sind normal", dazu kommen Wurfübungen und Kraftraumbesuche in seiner Schule, dem Lessing-Gymnasium.

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