Düsseldorfer EG Junioren-Liga: Vereine aus NRW lehnen neues DNL-Konzept ab

Die Deutsche Nachwuchsliga spielt künftig in zwei Gruppen. Hat die DEG Pech, verliert sie die Relegation und muss in die schwächere.

Düsseldorf. Der Deutsche Eishockey Bund (DEB) hat viel vor. In nur zehn Jahren soll die Nationalmannschaft bei großen Turnieren um Medaillen mitspielen. Dafür ändert der Verband gerade seine Strukturen — vor allem im Jugendbereich. Doch das gefällt nicht allen. Die NRW-Vereine sind unzufrieden mit der Reform der Deutschen Nachwuchsliga (DNL), der obersten Spielklasse der höchsten Altersklasse, vergleichbar mit der U 19-Bundesliga im Fußball.

Die DNL spielt ab der nächsten Saison nicht mehr zwölf, sondern mit 16 Teams. Weil die Leistungsdichte aber nicht für einen vernünftigen Wettbewerb ausreicht, soll es künftig zwei Achter-Gruppen geben — eine rote für die Topteams, eine blaue für den Rest. Für die rote Gruppe bereits qualifiziert sind die besten vier Teams der Vorsaison: Mannheim, Köln, Berlin und Bad Tölz, in der blauen Gruppe spielen die vier neuen Teams aus Iserlohn, Dresden, Ingolstadt und Schwenningen). Die, die vergangene Saison auf den Plätzen fünf bis zwölf landeten, werden auf die beiden Gruppen aufgeteilt.

Dass das erst jetzt kommuniziert wurde und nicht bereits im Laufe der abgelaufenen Saison, ärgert vor allem die DEG. „Hätten wir das vorher gewusst, hätte ich in den letzten Spielen nur noch drei Reihen eingesetzt und Platz vier erreichen können“, sagt Junioren-Trainer Georg Holzmann.

Weil sein Team aber bereits für die Play-offs qualifiziert war und dafür Platz sechs reichte, achtete er nicht mehr auf die Ergebnisse und gab einigen jüngeren Spielern Eiszeit. Dafür wird die DEG nun bestraft und muss Anfang September in die Relegation gegen Landshut. Und das mit einer runderneuerten Mannschaft. Ob die dann schon in Form ist, weiß jetzt noch niemand. Hat die DEG Pech, spielt sie danach in der schwachen Gruppe. Keine guten Voraussetzungen, um Talente für die Profis zu entwickeln.

Es geht der DEG aber nicht nur um die eigenen Befindlichkeiten. Sie und die übrigen NRW-Vereine kritisieren das Konzept grundsätzlich. Erstens wurde im Vorfeld nicht darüber diskutiert, zweitens ist im EC Bad Tölz ein Team für die gute Gruppe gesetzt, dessen Jugendarbeit vom DEB nur mit vier Sternen ausgezeichnet wurde. „Landshut und wir haben beide fünf. Ein Fünf-Sterne-Verein fliegt also raus, eins mit vier ist dabei. Das passt nicht zum sportlichen Zukunftskonzept des DEB“, sagt DEG-Vorsitzender Michael Staade. Zwar seien sich alle einig, dass 16 Teams zu viel für eine Gruppe sind, aber dann solle man lieber zwei gleichstarke Achter-Gruppen bilden. Darin sind sich die vier Teams aus Düsseldorf, Köln, Krefeld und Iserlohn einig. Über den neuen Landesverband suchen sie nun noch mal das Gespräch mit dem DEB. bes

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