Jugendtennis: „Alle werden mal gute Tennisspieler“

Die Förderung von Düsseldorfer Talenten ist vorbildlich.

Düsseldorf. Elle Pape und Paula Wilke spielen Tennis. Die zehnjährige Elle beim TC Rochusclub, die ein Jahr ältere Paula beim TC Kaiserswerth. Dennoch schlagen die beiden Freundinnen auch gemeinsam gegen den Ball - beim Bezirkstraining auf der Anlage von Blau Schwarz Düsseldorf jeweils zweieinhalb Stunden jeden Dienstag und Donnerstag. Paula spielt, weil auch ihre Schwester Tennis zum Hobby hat. Elle hat vorher immer bei den Eltern zugeschaut, mit dem Schläger des Vaters "rum probiert" und Lust bekommen, es noch besser zu machen.

"Um am Bezirkstraining teilzunehmen, müssen die Kinder schon über ein besonderes Talent verfügen, denn die Nachfrage für die derzeit 53 Plätze ist sehr groß", erklärt Haiko Stropp, der Bezirksjugendwart. Er ist stolz darauf, dass der Düsseldorfer Tennisbezirk zwar nicht der größte landesweit ist, aber neben zwei aktuellen deutschen Meistern - Antonia Lottner in der U12 und Jan Oliver Sadlowski in der U14 - auch steigende Mitgliederzahlen im Jugendbereich und stolze 320 Medenmannschaften im Jugendbereich vorweisen kann. "730 Teilnehmer bei Kreismeisterschaften hat kein anderer Bezirk."

Für so viele Talente stehen drei hauptamtliche Trainer zur Verfügung, die nach modernen Methoden die Kinder nicht nur in ihrer Lieblingssportart sondern auch athletisch vielfältig trainieren. Was für den 13-jährigen Oliver Janssens (TC Kaiserswerth) zum Beispiel mit dem Schlagen des Tennisballs an die Wand angefangen hat, ist jetzt einem individuellen Trainingsprogramm gewichen. "Wir legen weiterhin viel Wert darauf, dass die Kinder aus dem Tennis noch eine Mannschaftssportart ausüben, damit sie vielseitig ausgebildet werden", erklärt Thorsten Brors, der neben seiner Trainertätigkeit auch das Jugendinternat Atletica leitet.

"Es gibt keinen Königsweg was die Talentförderung angeht", sagt Haiko Stropp. "Wir finden die Talente über Empfehlungen der Vereine, bei Turnieren oder später, wenn sie besondere Klasse zeigen." Das sei nicht nur eine Frage der besonderen Motivation am Tennissport. "Wir haben schon das Ziel, möglichst viele Kinder ins Verbandstraining zu bekommen", erklärt Bezirkstrainer Dirk Schaper. "Aber auch die, die diesen Schritt nicht schaffen, werden auf jeden Fall alle gute Tennisspieler."

Die Vereine profitieren vom Training auf Bezirksebene, und Oliver Plicht freut sich als Trainer über das Teamwork mit den Clubs was Konzepte und Abstimmung angeht. Davon profitieren Ballkünstler wie Elle und Paula. "Ich bin das gewohnt, erst abends die Hausaufgaben zu machen", sagt Elle. "Die Lehrer sehen das auch ein, wenn wir mal wegen der Turniere etwas weniger machen." Aber dann müssen neben der Leistung auf dem Tennisplatz auch die Zensuren stimmen.

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