Johnstone sorgt für Erstaunen, Hadamus düpiert die Konkurrenz

Der unverwüstliche Schotte ist beim Mannheimer Marathon der Schnellste. Dioni Gorla belegt Rang drei bei den Frauen.

Johnstone sorgt für Erstaunen, Hadamus düpiert die Konkurrenz
Foto: Franke

Ursprüngliche wollte ART-Langstreckler Philipp Baar bei den Deutschen Meisterschaften auf der Bahn in Pliezhausen (Baden-Württemberg) im 10 000-Meter-Lauf antreten. Doch der 25-Jährige sagte kurz vor dem Rennen ab, da er beim Marathon vor zwei Wochen in Düsseldorf die EM-Norm in 2.16:17 Stunden geschafft hatte und noch der Schonung bedarf.

Diese benötigt Nikki Johnstone nicht. Der 34 Jahre alte ART-Langstreckler gewann am Samstagabend in Mannheim den Nacht-Marathon in 2.28:19 Stunden. Johnstone sorgt derzeit deutschlandweit für Kopfschütteln und Staunen, war es für ihn doch der dritte (!) Marathon nach Düsseldorf (2.26:54 Stunden) und den 48 Kilometern in München beim „Wings for live-World-Run“ innerhalb von zwei Wochen. Dass er am vergangenen Mittwoch auch den Sonsbecker Brunnenlauf über zehn Kilometer (31:32 Minuten) gewonnen hatte, spielt da beim Kräfteverschleiß kaum noch eine Rolle. Experten befürchten, dass Johnstone „bald die Beine in Fransen aus der Hosen heraushängen“. „Das kann nicht mehr lange gut gehen,“ sagt Lauf-Moderator Burkhard Swara.

Natürlich war Johnstones Freundin Dioni Gorla (ART) in Mannheim auch dabei. Die 21-Jährige wurde in 3.03 Stunden (nach 2.56:17 Stunden in Düsseldorf vor 14 Tagen) bei den Frauen Dritte. Schon am Vorabend war beim Abendlauf in Neuss-Rosellen der geplante Auftritt von Johnstone in Mannheim bekannt geworden, hatten doch die Veranstalter in Neuss-Rosellen vergeblich auf den Vorjahressieger gewartet. So gewann in diesem Jahr der 21 Jahre alte Neusser Habtom Tedros (33:32 Minuten) über zehn Kilometer vor Alexander Goßmann (SFD 75/33:37) und Andreas Knipping (SFD 75/35:23).

In Rosellen nicht am Start war Sebastian Hadamus. Der 44-Jährige vom ART fand im Gegensatz zur Hallen-DM im März in Erfurt diesmal eine Vielzahl von Gegnern in Pliezhausen bei den Deutschen Meisterschaften auf der Bahn über 10 000 Meter vor. Und Hadamus gewann nicht nur den DM-Titel der Altersklasse M 40 auf den 25 Stadion-Runden, sondern in 32:55,15 Minuten gleich das gesamte Rennen gegen die um bis zu acht Jahre jüngeren Läufer. Am vergangenen Dienstag noch war Hadamus bei einer Ehrung im Rathaus als einer der besten Düsseldorfer Senioren-Sportler ausgezeichnet worden.

SFD-Langstrecklerin Denise Moser (17) belegte bei der DM in Pliezhausen in 18:56,65 Minuten Rang elf über 5000 Meter. In Eppingen, in der Nähe von Pliezhausen, fand gleichzeitig die erste U 20-WM-Ausscheidung im Dreisprung statt — mit dem gerade 18-jährigen Aimo Warnt (ART) als Sieger, der sich auf 14,47 Meter steigerte, aber von der WM-Norm (15 Meter) noch ein gutes Stück entfernt ist. Der Schützling von Trainer Silvio Zein ging wieder einmal über die Schmerzgrenze hinaus. „Beim Wettkampf bin ich immer so voller Adrenalin, dass ich da nicht allzu viel spüre, aber am Tag danach geht es mir meist nicht gerade gut,“ sagt Warnt.

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