Johnstone läuft allen davon

Der Schotte gewinnt auch den Brückenlauf. Der war mit fast 4000 Startern ein großes Lauffest.

Johnstone läuft allen davon
Foto: B. Franke

Düsselsorf. Fast 4000 Läufer hatten sich über die Kniebrücke Richtung Oberkassel auf den Weg gemacht und waren über die Oberkasseler Brücke wieder zurück auf den Burgplatz gelaufen. Schnellster über zehn Kilometer war — wie bereits von vielen vorher erwartet — der schottische Lehrer Nikki Johnstone (ART).

Aber nicht nur deswegen, war der 31-Jährige nachher bester Laune. Vor allem die lautstarke Unterstützung durch die Zuschauer gefiel Johnstone: „Das hat richtig gutgetan und mir viel Freude gemacht“, meinte der schottische „Dauerläufer“, der in den vergangenen Wochen schon bei einer Reihe von Läufen in der Region von Sieg zu Sieg vornweg gestürmt war.

Johnstone gewann in genau 33:00 Minuten, zur Hälfte war er in 16:22 Minuten sogar noch deutlich schneller gewesen. „Beim zweiten Mal über die Kniebrücke habe ich dann es nicht weiter versucht, Strecken-Rekord (32:13 Minuten) zu laufen“, meinte Johnstone im Ziel, wo er einen Vorsprung von 1:50 Minuten auf den 24 Jahre alten Essener David Wetzel hatte.

Der staunte zu Beginn des Rennens nicht schlecht, als ihm Nikki Johnstone schon nach dem ersten Kilometer (3:06 Minuten) davon gelaufen war und er ihn immer weiter aus den Augen verlor. Johnstone wird nun auch als Top-Läufer am nächsten Sonntag beim MetroGropup-Marathon unterwegs sein. „So eine Unterstützung wie heute wünsche ich mir da auch wieder“, freut er sich schon auf den Start. Der Seriensieger war kurzfristig aufgrund der guten Rennen in den vergangenen Wochen als Top-Läufer in den Düsseldorfer Marathon aufgenommen worden und hatte dafür auf den London-Marathon am nächsten Sonntag verzichtet.

Im Ziel umarmte Johnstone die siegreiche Vereinskollegin Silvia Michalka (ART) bei den Frauen. Die 47-Jährige — im Vorjahr DM-Dritte der W 45 im Marathon — konnte sich gegen die erheblich jüngere Konkurrenz eindrucksvoll in 40:50 Minuten durchsetzen. Im Ziel wurde sie enthusiastisch gefeiert.

Oberbürgermeister Thomas Geisel konnte die letzte der 4000 Startnummern noch ergattern. Er nutze sie zu einem recht flotten Lauf über die zehn Kilometer in 48:08 Minuten. „Das hat Spaß gemacht, auch wenn es schwer war“, freute sich der OB im Ziel, wo er nicht nur viele Hände schütteln musste, da ihm nicht nur viele der Läufer gratulierten, sondern er auch die Schirmherrschaft für den Inklusions-Lauf übernommen hatte.

Schon bei den Jedermann-Läufen über fünf Kilometer hatte es einen umjubelten Sieg für den 18 Jahre alten SFD-Läufer Mamadu Diallo gegeben, der nach genau 17 Minuten im Ziel erschien. Er stammt aus Burkina Faso und hatte nach einer abenteuerlichen Flucht über Spanien vor zwei Jahren nun beim SFD 75 eine neue Heimat gefunden.

Auch die Siegerin bei den Frauen war eine Düsseldorfer Läuferin: die 36 Jahre alte Krankenschwester Monika Wozna (Running Team Grafenberg). „Mir ging es eigentlich gar nicht gut heute morgen“, erzählte Wozna nach ihrem Erfolg in 18:44 Minuten. Im Vorjahr war sie auch noch über zehn Kilometer dabei gewesen. „Das lasse ich heute lieber, erst vor zwei Wochen bin ich in Venlo beim Halb-Marathon gestartet“. Dort war sie Bestzeit in 1:25:44 Stunden als Drittbeste der W 35 gelaufen.

Stimmungsvoll waren die Läufe des Nachwuchses. Ging es schon beim Bambini-Lauf (bis sieben Jahre/ein Kilometer) hoch her, so hörten die Zuschauer gar nicht mehr auf mit den Anfeuerungen, als die Kleinen der U 12 und U 10 sich über zwei Kilometer auf die Strecke machten — mit tollen Ergebnissen. So schaffte die neunjährige Mariana Munoz die Wende-Distanz vom Schlossturm bis zur Oberkasseler Brücke in 8:09 Minuten. Bei den U 12-Jungen unterbot Luka Dojcin in 7:59 Minuten sogar die Acht-Minuten-Grenze.

Nächste Woche ist Jan Winschermann, Renndirektor und Organisationschef, an der Reihe. Sonntag erzählte er als Zuschauer beim Brückenlauf, dass es schon ein Rekord-Melde-Ergebnis von 17 000 Anmeldungen gäbe, allein 4000 im Marathonlauf über die volle Strecke, 3200 Firmenstaffeln (mit je vier Läufern) und etwa 1000 Teilnehmer beim Kids-Cup über 4,2 Kilometer.

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