Jessie Maduka löst ihr EM-Ticket nach Berlin

ART-Dreispringerin belegt bei der DM in Nürnberg den dafür nötigen dritten Platz. Djamila Böhm verpasst die Norm erneut.

Jessie Maduka löst ihr EM-Ticket nach Berlin
Foto: UCLA

Wenn sich heute das nationale Nominierungs-Komitee für die Leichtathletik-Europameisterschaften vom 7. bis 12. August in Berlin zusammensetzt, dann wird es nicht Jessie Madukas Namen umhinkommen. Die 22-Jährige vom ART sollte beim Dreisprung der Frauen als dritte deutsche Springerin auf die Liste gesetzt werden.

Maduka sicherte sich bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg mit der Weite von 13,74 Meter die erhoffte Bronzemedaille. Die beiden vor ihr liegenden Neele Eckhardt (Göttingen/14,25 m) und Kristin Gierisch (Chemnitz/14,15 m) standen schon seit dem 3. Juli auf der EM-Nominierungsliste. Die Düsseldorferin musste daher im Regen von Nürnberg mindestens Rang drei belegen, nachdem ihr die EM-Norm von 13,90 Meter bereits am vergangenen Sonntag in London gelungen (13,95 m) war.

Nun hat Maduka alle Voraussetzungen erfüllt. Beim DM-Wettkampf mag sie sich vielleicht an das Finale bei den amerikanischen NCAA-Meisterschaften in Eugene (Oregon) erinnert haben. Auch da fand der Dreisprung im Regen statt. In Eugene belegte Jessie Maduka mit 13,64 Meter Rang vier, in Nürnberg gelang ihr die 13,74 Meter gleich bei ihrem ersten Sprung. „Ich wäre schon gerne noch etwas weiter gesprungen, bin aber mit Bronze voll zufrieden. Jetzt freue ich mich auf die EM,“ sagte sie nach dem Wettkampf. „Jessie hat sich bei den Regenspielen von Nürnberg behauptet und für diese Verhältnisse ein Top-Ergebnis erzielt“, freute sich ART-Trainer Ralf Jaros.

Vor sechs Jahren war Jessie Maduka noch Sprinterin, wurde im Alter von 16 Jahren mit der deutschen Sprintstaffel bereits U 20-Vize-Weltmeisterin. Dass sie sechs Jahre später bei den Europameisterschaften in Berlin als Dreispringerin dabei sein würde, hätte damals wohl niemand gedacht. Die vergangenen vier Jahre hatte die 22-Jährige an der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) mit einem Stipendium Psychologie studiert und dieses mit dem Bachelor abgeschlossen. Bei den vielen harten US-College-Wettkämpfen entdeckte sie ihre Liebe zu den Sprung-Disziplinen wieder. Maduka ist nach den ART-Marathonläufern Sebastian Reinwand und Philipp Baar die dritte Athletin des ART, die sich für die EM qualifizieren konnte.

Schlechter lief es in Nürnberg für Djamila Böhm (ART). Sie konnte ihren DM-Titel über 400-Meter-Hürden aus dem Vorjahr in 57,06 Sekunden nicht verteidigen. Zur EM-Norm fehlen ihr vier Hundertstel Sekunden. “ Mehr dazu lesen Sie in der Dienstagsausgabe der WZ.

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