Interview: „Wir haben Spitzenvereinssport in der Breite“

Sportdezernent Hintzsche sieht eine sportliche Aufwärtsentwicklung in Düsseldorf.

Düsseldorf. Die Saison ist für fast alle Klubs in Düsseldorf beendet. Die Fortuna ist sicherlich die positivste Überraschung. Die Giants und die HSG als Absteiger aus den höchsten Spielklassen haben für negative Ausrufezeichen gesorgt. Wir sprachen mit Düsseldorfs Sportdezernenten Burkhard Hintzsche, wie er das "Sportjahr" gesehen hat.

Hintzsche: Die Sportstadt Düsseldorf wird nicht allein durch das Abschneiden der Profisportvereine, sondern maßgeblich durch die vielfältigen Sport- und Bewegungsaktivitäten aller Bevölkerungsgruppen definiert.

Die Summe aller Maßnahmen von Stadtsportbund, Sportamt und sportAgentur stellen ein bundesweit einzigartiges Förderkonzept samt Marketingoffensive dar, welche sich durch den hohen Stellenwert der Sportstadt bei Veranstaltern, Vereinen und Verbänden ausdrückt. Darüber hinaus haben wir mit dem Masterplan Sportstätten ein deutschlandweit einmaliges Sanierungsprogramm aufgelegt und dem Breitensport zu Gute kommt.

Hintzsche: Das sehe ich so nicht. Wir haben in Düsseldorf eben mehr als andere Städte, nämlich Spitzenvereinssport in der Breite. Neben Fußball und Hockey haben sich auch American Football, Leichtathletik, Tennis, Rudern, Schwimmen und Taekwondo sehr positiv entwickelt.

Doch Erfolg im Spitzensport ist keine Einbahnstraße. Über die Zeit gesehen haben wir uns aber immer kontinuierlich in vielen Sportarten und Klassen verbessert. Und die DEG Metro Stars werden sicherlich auch wieder bessere Zeiten erleben als in der abgelaufenen Saison.

Hintzsche: Das "Düsseldorfer Modell" zur Bewegungs-, Sport- und Talentförderung mit seinen anschließenden Talentfördermaßnahmen ist ein bundesweites Pilotprojekt und wird mittlerweile wegen seines großen Erfolges von zahlreichen Städten kopiert. Das Lessing-Gymnasium als 1. NRW-Sportschule und das Leistungssportinternat athletica sorgen für hochprofessionelle Strukturen im Jugend- und Nachwuchsbereich.

athletica arbeitet intensiv mit dem Olympiastützpunkt Rhein-Ruhr zusammen, um den heimischen Spitzensportlern eine umfassende sportliche Betreuung zu bieten. Die Spitzensportler mit olympischen Ambitionen werden zusätzlich speziell im "Team London" der sportAgentur gefördert. Niemand muss mehr für eine bessere sportliche Betreuung den Verein wechseln.

Hintzsche: Das kommt Ihnen nur so vor. Wir haben zwar bei der DTM-Präsentation eine Pause eingelegt, allerdings konnten wir eine andere attraktive Motorsportveranstaltung, das Race of Champions, nach Düsseldorf holen.

Der Judo Grand Prix feierte beispielsweise 2010 in der Landeshauptstadt eine gelungene Premiere. Eine weitere internationale Veranstaltung in einer olympischen Sportart ist derzeit für 2011 in Planung und wird zu gegebener Zeit vorgestellt.

Hintzsche: Die sportAgentur als städtisches Instrument für das zentrale Sportmarketing agiert in erster Linie konform zum Gesellschaftszweck: Marketing für Düsseldorf im Bereich Sport zu betreiben. Ziel ist die Steigerung des Bekanntheitsgrades und des Images der Sportstadt Düsseldorf. Zentrale Zielgruppen sind hierbei Düsseldorfer Bürger aber auch Sportinteressierte aus der Region, deutschlandweit und darüber hinaus.

Die Proficlubs sind mit ihren Reichweiten - sprich mit ihrer Teilnahme in den Bundesligen und zum Teil mit Beteiligung an europäischen Wettkämpfen - ideale Botschafter und Marketingpartner. Leistungen in Sponsoringverträgen sind vertrauliche Vertragsinhalte. Seitens der sportAgentur entscheidet letztlich der Aufsichtsrat über deren Ausgestaltung.

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