Sieg für das Selbstvertrauen

Die HSG bezwingt Coburg mit 31:23. Die Halle an der Graf-Recke-Straße ist mit 610 Fans gefüllt.

Düsseldorf. Nostalgie und Gegenwart gaben sich bei der HSG Düsseldorf am Samstag ein Stelldichein. Der Spielort: die alte Schulturnhalle an der Graf-Recke-Straße. 610 Zuschauer sorgten in dem ehemaligen Spielort des Klubs für lautstarke Unterstützung und sahen den souveränen 31:23 (15:11)-Sieg der HSG über den HSC Coburg.

"Wir haben unser Spielsystem diesmal durchgehalten. Gestützt auf eine gute Abwehr mit einem starken Matthias Puhle im Tor sind wir auch zu leichten Treffern gekommen", sagte Trainer Ronny Rogawska. "Den sonst üblichen Durchhänger im Angriff haben wir nicht gehabt. Das Spiel war auf jeden Fall ein Schritt nach vorne."

Drangvolle Enge herrschte auf der proppevollen Tribüne, Improvisation pur auch an anderer Stelle. Statt eines VIP-Raumes stand neben der Halle ein Zelt, in dem Heizstrahler für Wärme sorgten. Statt eines Drei-Gänge-Menüs gab es Hähnchen, Haxe und Pommes Frites für die VIP-Gäste.

"Das Castello war durch Günther Jauch besetzt. Der Umzug in die Graf-Recke-Straße war für uns schon ein logistischer Aufwand. Aber ich glaube, es hat sich für die Besucher gelohnt", sagte ein zufriedener Manager Frank Flatten.

Auch für die Spieler war dieser einmalige Abstecher ins "Exil" ein besonderes Erlebnis. "Die Atmosphäre war sehr intensiv, weil die Zuschauer ganz nahe am Spielfeld saßen und uns toll unterstützt haben", sagte Kreisläufer Maximilian Weiß.

"Unsere Abwehr hat gut gestanden, und wir haben konzentriert über 60 Minuten gespielt." Der Junioren-Nationalspieler hatte am Kreis 45 Minuten den Vorzug vor dem erfahrenen Patrick Fölser erhalten und setzte ebenso Akzente wie die anderen jungen Akteure im Team.

Die erste Viertelstunde gehörte Florian von Gruchalla, Jan Artmann und Weiß, die vor allem durch Konter für die 7:3-Führung gesorgt hatten. Erst danach gab es das erste Tor aus dem Rückraum durch Daniel Brack. "Er hat in der Mitte klug Regie geführt und viel Übersicht gezeigt", sagte Rogawska. Allerdings hatte der Trainer kaum eine Wahl im Spielaufbau, weil Valdas Novickis (Entzündung in der Schulter) nicht einsatzfähig war.

Es lief von Beginn an bei der HSG, auch die Spielzüge gelangen. "Wir haben unser Spielsystem durchgezogen und sind zu vielen leichten Treffern gekommen", sagte Rechtsaußen Florian von Gruchalla. In der Schlussphase gab Rogawska allen Akteuren Spielpraxis.

Pech hatte Michael Hegemann, der sich bei einer Abwehraktion kurz vor Schluss eine Platzwunde am Kopf zuzog. Aber der HSG-Kapitän war hart im Nehmen und wurde in der Kabine mit drei Stichen ohne Betäubung genäht.

Eine unerfreuliche Vorstellung lieferte das Schiedsrichtergespann aus Steinfurt ab, das während der 60 Minuten kaum zweitligatauglich war.

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