Lemgo geärgert, aber verloren

Die HSG hält lange Zeit mit, doch in den letzten Minuten zieht der Favorit auf 30:26 davon.

Düsseldorf. Der Wille stimmte, der Kampfgeist beeindruckte, aber die Überraschung blieb aus. Obwohl der achtfache Torschütze Bostjan Hribar ebenso eine Klasseleistung bot wie Torhüter Matthias Puhle, unterlag Aufsteiger HSG Düsseldorf in der Handball-Bundesliga am Mittwoch dem TBV Lemgo mit 26:30 (12:14).

"Es hat leider nicht gereicht, obwohl wir zwischendurch immer wieder dran waren. Wir müssen uns jetzt auf die nächsten Spiele konzentrieren", sagte Kreisläufer Patrick Fölser. Die HSG-Fans warteten vergeblich auf den ersten Einsatz von Ognjen Kajganic. Die Spielgenehmigung für den kurzfristig verpflichteten Serben lag nicht vor. Außerdem hat der italienische Verband keine Freigabe erteilt. Damit ist klar, dass der 34-Jährige in dieser Saison nicht für den Aufsteiger spielen wird.

Immerhin fehlte Lemgo quasi als Ausgleich Michael Kraus. Der Spielmacher war von TBV-Manager Volker Zerbe aus disziplinarischen Gründen für ein Spiel aus dem Kader gestrichen worden. Das Fehlen des Nationalmannschafts-Spielmachers machte sich beim Team von Trainer Volker Mudrow kaum bemerkbar, denn Lemgo verfügt in Martin Strobel auf der Mittelposition über einen weiteren Nationalspieler.

Die HSG Düsseldorf machte sich in der ersten Hälfte selbst das Leben schwer. Nicht, weil der Gegner zu stark war, sondern weil sich der Aufsteiger zu viele Abspielfehler leistete. Bis zu seiner Auswechslung in der 15. Minute hatte Martin Galia im TBV-Tor keinen Ball gehalten. Auch Carsten Lichtlein brachte es bis zum Seitenwechsel nur auf zwei Paraden. Trotzdem lag Düsseldorf mit 12:14 hinten - nur, denn Matthias Puhle im HSG-Tor hatte bis dahin schon zehn Würfe entschärft.

Der Aufsteiger wollte den Favoriten ärgern, und schaffte es auch phasenweise. In der zweiten Hälfte blieb das Team von Trainer Goran Suton auf Tuchfühlung und konnte sogar zwei Mal zum 16:16 (37.) und 20:20 (45.) ausgleichen. Aber immer wenn die HSG dran war, legte Lemgo nach. Meistens vom Kreis durch Nationalspieler Sebastian Preiß, der es auf sieben Treffer brachte.

Teilweise aber auch begünstigt durch das Schiedsrichter-Gespann Martin Harms/Jörg Mahlich, das dem TBV den Favoriten-Bonus gewährte. In der Schlussphase setzte sich die größere Klasse der Lemgoer durch, die den Sieg über die Zeit brachten. Für die HSG bleibt die Erkenntnis, dass es ein Außenseiter schwer hat, auch bei den Schiedsrichtern.

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