Ein Duell auf Augenhöhe

Die HSG empfängt am Samstag im Castello den Rivalen aus Minden im ersten Abstiegsduell der Erstliga-Saison.

Düsseldorf. Emotionen, Leidenschaft, Aggressivität und Siegeswille - Bereits am zweiten Spieltag wird der Kampf um den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga eingeläutet. Das gilt für die HSG Düsseldorf und GWD Minden gleichermaßen, wenn beide Mannschaften am Samstag (15 Uhr) im Reisholzer Castello aufeinandertreffen. Es wird auch ein Duell der Trainer. Auf der einen Seite bei Aufsteiger Düsseldorf der Liga-Neuling Goran Suton, auf Mindener Seite Richard Ratka.

Der 45 Jahre alte Ex-Düsseldorfer ist im Abstiegskampf erprobt, außerdem führte der ehemalige Nationalspieler die HSG vor fünf Jahren in die Bundesliga. Aber das sind alte Bindungen, die heute nicht zählen. "Düsseldorf wird alles tun, um zu gewinnen. Sollte die HSG verlieren, dann wird sie diesen Punkten ewig hinterher laufen. Das wäre schon ein Schritt in Richtung Abstieg", sagt Ratka zur Bedeutung des Spiels.

Düsseldorfs Trainer Goran Suton ist sich der Brisanz ebenso bewusst. "Beide Mannschaften sind auf Augenhöhe. Wir sind durch die Niederlage in der Vorbereitung gegen Minden ohnehin gewarnt. Der Gegner verfügt über viel Erfahrung. Wir werden ihm alles entgegensetzen, was wir haben", sagt der 41-Jährige, der in dieser Woche Trainer und Psychloge sein musste, um die HSG-Spieler nach der 18:31-Niederlage gegen den VfL Gummersbach wieder aufzurichten. "Das ist erledigt. Unser Fokus ist jetzt auf das Spiel gegen Minden gerichtet."

Pikant ist sicherlich, dass Michael Hegemann in der vergangenen Saison noch für die Mindener auf Torejagd ging und ein Eckpfeiler in Ratkas Team war. Dass HSG-Manager Frank Flatten dann beim Werben um Hegemann die besseren Karten hatte und den Ex-Nationalspieler für drei Jahre verpflichtete, verspricht neue Brisanz. "Unsere Freundschaft wird zumindest am Samstag kurzzeitig ruhen", sagt Ratka. "Ich musste seine Entscheidung akzeptieren. An unserem Verhältnis hat das aber nichts geändert. Wir konnten immer Privates und Berufliches trennen."

Das wird auch am Samstag zwingend nötig sein, denn es wird sicherlich ein Kampf auf Biegen und Brechen. Trainerfuchs Ratka hat schon genügend dieser Spiele miterlebt. "Es gibt auf keinen Fall einen Schönheitspreis zu gewinnen", sagt der 45-Jährige. "Wir müssen unsere Produktivität in der Offensive aus dem Spiel gegen Berlin deutlich steigern", fordert er. Was ebenso für die HSG Düsseldorf nach der 18:31-Pleite gegen den VfL Gummersbach gilt. "Bis zur 42.Minute haben wir die Partie offen gehalten, der Bruch danach war überraschend", sagte Suton.

Abwehrspezialist Max Ramota blickt nach vorne: "Wir haben ganz klar Erstliga-Format. Das werden wir zeigen. Minden ist uns an Erfahrung zwar um einiges voraus, aber wir wollen unbedingt die zwei Punkte haben. Allein die zählen."

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