Düsseldorf vor dem Abstieg

Nach dem 25:32 in Balingen schwindet die Überzeugung, den bitteren Gang in die Zweite Liga noch vermeiden zu können.

Düsseldorf. Am Ende verschwinden sie schnell in der Kabine, enttäuscht, um ihre Chancen gebracht, den Tränen nahe. Keiner ist in der Lage, in Balingen die Spieler der HSG Düsseldorf zu trösten. Es ist das Spiel, von dem Manager Frank Flatten vorher gesagt hat, es könnte das entscheidende sein.

Und dieses Spiel in Balingen-Weilstetten verliert die HSG Düsseldorf am Ende chancenlos mit 25:32 (13:16). Es bleibt bei zehn Punkten, der Bundesliga-Abstieg nimmt konkrete Formen an. Trainer Ronny Rogawska weiß es, Frank Flatten weiß es. Und die Mannschaft weiß es auch. Auch wenn es noch keiner zugeben will.

Im zweiten Durchgang wird die HSG von einem Blitzstart der Balinger förmlich überrollt. Nach dem 13:16 stellt Rogawska seine Mannschaft nochmals auf Angriff ein, aber die Düsseldorfer vergeben zu überhastet und müssen schon in der 40. Minute einem demoralisierenden 14:22-Rückstand hinterherlaufen, weitere zehn Minuten später steht es 20:27. Selbst Michael Hegemann schwinden in dieser Phase die Argumente. Als Max Ramota disqualifiziert wird, gibt die HSG auf.

Dass die Mannschaft von Rogawska im Kampf gegen den Abstieg mangelnden Einsatz gezeigt hätte, kann man ihr dennoch wirklich nicht vorwerfen. Zumal in der "Hölle von Balingen" schon ganz andere Kaliber der Bundesliga ihre Probleme gehabt haben. Das Spiel beginnt ausgeglichen, ehe Andrej Kogut und Michael Hegemann ihre ersten Zeitstrafen kassieren.

Nach elf Minuten verwandelt der überragende Christian Herth seinen zweiten Siebenmeter zum 7:4, Bostjan Hribar verkürzt auf 5:7, die HSG bleibt auf dem Vormarsch, zeigt auch im Angriff endlich die Durchschlagskraft, die Rogawska vor dem Spiel beschworen hat. Als Balingen mit zwei Strafwürfen nacheinander an Torwart Almantas Savonis scheitert, hat die HSG eine starke Phase, schafft es aber nicht, das Spiel auszugleichen.

Im Gegenteil. Die Mannschaft des temperamentvollen Trainers Rolf Brack zieht auf 12:7 davon. Aber selbst als es nach 27 Minuten schon fast vorentscheidend 16:11 für die Balinger steht, fordert Michael Hegemann seine Mannschaftskollegen auf, weiter zu arbeiten, weiter zu kämpfen und weiter Handball zu spielen.

Hegemann selbst hält Düsseldorf im Spiel, auch Kogut kommt allein in der ersten Halbzeit auf fünf Tore. Kurz vor der Halbzeitpause nimmt Rogawska nochmals eine Auszeit, Bostjan Hribar verkürzt danach auf 13:16. Alle Chancen sind noch bei der HSG, denken sie. Am Ende bleibt es ein Wunschtraum.

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