Hockey: „Bundesliga ist unsere Motivation“

Willems will mit dem DSC auch auf dem Feld erstklassig sein.

Düsseldorf. Exzessive Jubelszenarien und Wunderkerzenmeere - all dies ist immer noch auf der Internetseite der Herrenhockey-Mannschaft des DSC 99 zu finden. Insbesondere der Trainer Frank Willems ist nach dem Durchmarsch von Regionalliga in die erste Hallen-Bundesliga für die Hockeyabteilung des DSC der Inbegriff des Erfolgs geworden. Der Verein aus Grafenberg mausert sich langsam zu einer weiteren Hockeyhochburg, die dem traditionellen Bundesligisten DHC langsam wieder Konkurrenz zu machen "droht". Nun gilt es jedoch, auch die Durststrecke der Feldsaison zu überwinden, in der die ersten Herren des DSC "nur" in der Regionalliga antreten.

Herr Willems, macht Feldhockey in der Regionalliga überhaupt noch Spaß, wenn man sich auf eine Bundesligasaison freuen darf?

Willems: Es ist schon ein Problem, dass in unseren Köpfen immer wieder die Vorfreude auf die Bundesliga in der Halle schwirrt. Natürlich denken und reden die Jungs über ihren ersten Bundesliga-Superspieltag, an dem wir direkt auf den DHC treffen, aber das muss ja nicht unbedingt ein Fehler sein! Im Gegenteil: Es ist eine super Motivation für die Jungs, denn es sind schließlich nur noch fünf Feldspiele und dann beginnt schon die Hallensaison. Allerdings muss unsere Konzentration natürlich jetzt auf der Feldsaison liegen, denn wir sollen - nein, müssen - es jetzt langsam schaffen, um einfach eine Basis zu legen.

Stehen Sie und Ihre Mannschaft denn sehr unter Druck oder lässt Sie das völlig kalt?

Willems: Der Aufstieg ist unser klares Ziel! Wir sind jetzt zweimal ganz knapp gescheitert, vor zwei Jahren hat nach einer miserablen Hinrunde - wir haben nur zehn Punkte geholt - keiner mit uns gerechnet und hatten am Ende gegen Etuf Essen viel Pech. Letztes Jahr gehörten wir zum Favoritenkreis und waren erneut am letzten Spieltag unterlegen.

Was sind die Vor- und Nachteile einer solchen Diskrepanz zwischen den Ligen?

Willems: Wir können einfach darauf hoffen, dass vielleicht der eine oder andere zur Hallensaison zu uns kommt, um Bundesliga zu spielen und uns dann eben auch auf dem Feld in der Regionalliga-Rückrunde verstärkt. Alles andere würde auch keinen Sinn machen, denn ich will bestimmt keine Spieler in mein Team integrieren, die dann direkt wieder abhauen.

Wie stehen denn die AufstiegsChancen für den DSC?

Willems: Die Mannschaften, mit denen wir auf jeden Fall rechnen müssen sind Schwarz-Weiß Köln, Etuf Essen und Kahlenberg. Aber wie wir am Wochenende ja gesehen haben, ist Köln durchaus zu schlagen, auch wenn es uns leider nicht gelungen ist. Trotzdem darf man in dieser Liga auch kein anderes Team unterschätzen.

Wie ist Ihre persönliche Perspektive nach den Erfolgen?

Willems: Ich bin jetzt seit Juli 2004 im DSC tätig und natürlich bieten mir diese Erfolge auch als Trainer eine deutliche Perspektive, aber ich setze mich deswegen jetzt keineswegs unter Druck. Ich bin mir nämlich relativ sicher, dass meine Trainertätigkeit im DSC auch in absehbarer Zeit enden wird - das weiß auch der Vorstand - denn mein Kind ist zwölf Wochen alt und beruflich hat sich bei mir ebenfalls einiges geändert. Mir liegt aber irrsinnig viel an der Mannschaft, und ich möchte auf keinen Fall, dass all das, was wir aufgebaut haben, zerfällt. Aber ich bin mir sicher, dass da einiges passieren wird, denn im und um den Klub tut sich im Hockeybereich sehr viel!

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