Fortunas Gegner Hat Heidenheim die Trendwende bereits geschafft?

Team von „Langzeit-Trainer“ Frank Schmidt ist noch in der Abstiegszone, hat aber zuletzt zweimal gewonnen.

 Frank Schmidt trainiert den 1. FC Heidenheim seit 2007. Archivbild.

Frank Schmidt trainiert den 1. FC Heidenheim seit 2007. Archivbild.

Foto: Armin Weigel

Uwe Weidemann, Wolf Werner, Norbert Meier, Mike Büskens, Oliver Reck, Lorenz-Günther Köstner, Taskin Aksoy, Frank Kramer, Peter Hermann, Marco Kurz und Friedhelm Funkel. Elf Trainer hat Fortuna Düsseldorf seit 2007 „verschlissen“, Reck dabei sogar gleich zweimal. Warum das in der Geschichte über Fortunas nächsten Gegner 1. FC Heidenheim interessant ist? Weil im Verein von der Ostalb seit 2007 nur ein einziger Übungsleiter beschäftigt ist: Frank Schmidt.

Der gebürtige Heidenheimer führte die Rot-Blauen von der Fünftklassigkeit bis hinauf zu Platz sechs der 2. Liga vergangene Saison. In dieser Spielzeit aber erlebt Schmidt nun erstmals eine Krise. Die Heidenheimer befinden sich im Abstiegskampf und bei einem genaueren Blick begann sich die Abwärtsspirale bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison zu drehen. Im Kalenderjahr 2017 konnte der 1. FC Heidenheim bisher in 29 Liga-Spielen nur sieben Siege feiern. „Das ist eine neue Situation für uns“, sagte Schmidt.

Zur Diskussion steht der 43-Jährige dabei nicht. „Vor dem Hintergrund unserer bisherigen Erfolgsgeschichte dank Frank Schmidt wäre es ja ein Wahnsinn, ihn in Frage zu stellen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald. Schmidt könne seinen bis 2020 laufenden Vertrag sofort und unbefristet verlängern. „Von mir aus lebenslänglich“, sagt Sanwald. Schmidt weiß um das Vertrauen in seine Person, dennoch muss er natürlich zügig Lösungen für die prekäre Lage finden.

Gründe für die Misere gibt es einige. So hat die Idylle im Verein wohl den einen oder anderen zur Gemütlichkeit verleitet. „Kampf, Leidenschaft und Siegeswillen haben zu Beginn der Saison oft gefehlt. Wir haben da nicht so agiert, wie wir es von uns gewohnt sind“, sagte Abwehrspieler Kevin Kraus vor ein paar Wochen. Inzwischen stimmt die Mentalität wieder, fußballerische Defizite sind jedoch weiter zu beheben. Zehn der 23 Gegentreffer kassierte der FCH schließlich nach Standards. Zudem wird im Angriff der Ball zu häufig nur lang nach vorn geschlagen.

Schmidt veränderte daher in der vergangenen Woche das System und siehe da: Im DFB-Pokal in Regensburg (5:2) sowie in der Liga gegen Nürnberg (1:0) gelangen Siege. „Wenn wir unsere Tugenden auf den Rasen bringen, dann hat es gegen uns jede Mannschaft schwer“, meinte Angreifer Robert Glatzel. Schmidt hingegen könnte in Düsseldorf auch einfach Norman Theuerkauf auf den Platz bringen. Der Verteidiger nämlich hat noch keines seiner bisherigen acht Spiele gegen die Fortuna verloren.

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