Gut erholt ins Straßenbahnderby

Nach acht Spielen in 17 Tagen hatten die DEG-Profis diese Woche zwei Tage frei. Heute kommt der kriselnde KEV in den Dome.

Gut erholt ins Straßenbahnderby
Foto: Jochmanns

Die aktuelle Trainingswoche muss den Eishockey-Profis der Düsseldorfer EG vorgekommen sein wie die großen Ferien. Wochenlang saßen sie gemeinsam in Kabinen und Bussen, wechselten zwischen Training und Spiel, zwischen eigenem und Hotelbett. Weil acht Spiele in 17 Tagen im Kalender standen. Nun hatten sie von Sonntagabend bis Mittwochmorgen frei. Das sei „für die Jungs mental wichtig“ gewesen, sagt Trainer Mike Pellegrims, sie konnten „mal weggehen vom Eishockey“.

Eishockey hatten sie zuletzt genug. Was der Tabellensituation keinesfalls geschadet hat. In sieben der acht Spiele punktete die DEG und steht wieder auf einem Play-off-Platz der Deutschen Eishockey Liga. Da hatten sich die Spieler freie Tage verdient.

Seit Mittwoch ist das süße Leben aber wieder vorbei. Die Vorbereitung auf das heutige (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) Heimderby gegen die Krefeld Pinguine stand an. Ein Spiel, das vierfach besonders ist. Erstens sind mehr als 11 000 Tickets verkauft sind. Zweitens trafen sich die Teams erst vor zehn Tagen, als die DEG in Krefeld 3:2 nach Verlängerung gewann. Drittens kehrt Nummer-eins-Center Rob Bordson nach langer Verletzungspause zurück (die WZ berichtete). Und viertens kann die DEG den KEV abhängen, weshalb die Gäste gehörig unter Druck stehen.

Acht Punkte beträgt der Rückstand der Pinguine auf die DEG. Man kommt nicht umhin, das alte Lied vom „Sechs-Punkte-Spiel“ zu singen. Siegt der KEV, ist er mit dann fünf Punkten Rückstand wieder im Geschäft um die Play-off-Plätze, gewinnt die DEG, liegen elf Zähler zwischen den alten Rivalen.

Wie ernst die Lage beim KEV schon ist, hat Trainer Rick Adduono dieser Tage auf den Punkt gebracht: „Jedes Spiel ist ein großes Spiel. Ab sofort.“ Was heißen soll: Verlieren ist verboten. Ein zu großer Rückstand auf Platz zehn würde dem Team wohl auch psychologisch einen Knacks geben.

Die Psyche spielt im Spitzensport ja seit jeher eine Hauptrolle. Da können Kondition, Spielkunst und Taktik noch so fortgeschritten sein, wenn es im Kopf nicht stimmt, passen die Ergebnisse nicht. Und umgekehrt. „Wenn du zwei gleiche Spieler nimmst, der eine hat wenig Selbstvertrauen, der andere hat viel, sind das Welten Unterschied“, hat Düsseldorfs Co-Trainer Tobias Abstreiter dieser Tage gesagt. Wohl wissend, dass es bei seinem Team wieder läuft. Was vor der Länderspielpause, als sich Niederlage an Niederlage reihte, nicht klappte, funktioniert plötzlich wieder.

Beim KEV funktioniert derweil kaum etwas: sechs Niederlagen aus sieben Spielen. Obwohl Marcel Müller (15 Tore/18 Vorlagen) und Daniel Pietta (9/22) zwei der drei gefährlichsten Stürmer der Liga sind. Aber danach kommt halt zu wenig. Trotzdem reicht das hin und wieder, um Spiele zu gewinnen. Es gehe für die DEG also darum, sagt Abstreiter, „Pietta und Müller auszuschalten“. Da passt es ihm gut ins Konzept, dass Piettas Einsatz fraglich ist, während sein Team gut erholt ins Spiel geht.

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