Gießelmann: Es ist noch etwas Besonderes

Der linke Flügelspieler der Fortuna trifft heute auf seinen Ex—Club aus Fürth. Nach der schwachen Leistung in Berlin brennen er und seine Kollegen auf Wiedergutmachung in der heimischen Arena.

Gießelmann: Es ist noch etwas Besonderes
Foto: Christof Wolff

Niko Gießelmann zählt zu den beständigsten Spielern der Fortuna in dieser Saison. In allen 22 Spielen stand der 26-Jährige auf dem Rasen. Heute steht für den geborenen Hannoveraner der zweite Saisonhöhepunkt an. „Ja, es ist immer noch etwas Besonderes, wenn ich gegen den ehemaligen Verein auflaufe. So lange ist es ja noch nicht her“, sagte Gießelmann. Er spielte von 2013 bis 2017 für Fürth und war vier Spielzeiten Stammspieler mit 125 Zweitliga-Spielen und sieben Toren. Sein bislang einziges Tor für Düsseldorf erzielte er im Hinspiel ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein mit einem Elfmeter. Es war der Ehrentreffer beim 1:3 in Fürth.

Auch die 1:3-Niederlage in Berlin hat Gießelmann sehr geärgert. So war er froh, dass er sich auf dem Wagen der Fortuna im Rosenmontagszug entspannen und feiern konnte. „Das war das erste Mal, dass ich dabei war, und es hat mir viel Freude bereitet“, sagte der linke Flügelmann der Fortuna. „Wir haben gute Stimmung verbreitet. Das war ein Supertag.“ Jetzt könne er sich wieder voll auf den Sport konzentrieren.

Erst einmal geht es heute gegen Fürth „in einem ganz anderen Spiel“ darum, viel mehr Ruhe an den Tag zu legen, als in Berlin. Eine so hohe Fehlpassquote wie an der Alten Försterei werde nicht zu sehen sein, glaubt Gießelmann. „Wir werden das zeigen, wir können es ja deutlich besser als in Berlin. Und es ist ja letztlich nichts passiert. Wir haben nur ein Spiel verloren.“ Das würde also nicht bedeuten, dass alle Qualitäten verschüttet seien.

Fehlende offensive Durchschlagskraft hat der 26-Jährige nicht festgestellt. „Wir müssen nur die Situationen vorne besser ausspielen, dann kommt auch im Spiel das Vertrauen.“ Und das ist nötig, denn die Fürther werden sich auf ihre Defensivstärke verlassen. Fortuna braucht, Tempo, Mut und Präzision, um gefährlich zu werden. „Ich kann mir vorstellen, dass die Fürther mit ihren schnellen Spitzen auf Konter setzen werden.“ Zudem können sie, wie Gießelmann meint, beim Tabellenführer ohne großen Druck antreten.

Das heißt aber nicht, dass Fürth krasser Außenseiter wäre. „Die Liga ist brutal eng. Da kann jeder jeden schlagen“, sagt Gießelmann, der neben seiner Mannschaft und Nürnberg noch Ingolstadt, Duisburg und Sandhausen im Rennen um einen Platz unter den ersten Drei sieht. Besonders beeindruckt ihn Jahn Regensburg, der nächste Auswärtsgegner der Düsseldorfer. Und auch Union Berlin könne nach dem Sieg gegen die Fortuna noch eine Serie starten und oben eingreifen.

Einer, der den Abstand zu den Verfolgern auf keinen Fall kleiner werden lassen möchte, ist Kaan Ayhan. Er war zwar in Berlin neben Raphael Wolf der beste Fortune, „die Enttäuschung über die Leistung und die Niederlage, war aber genauso groß wie bei den anderen“, erklärt der türkische Nationalspieler. „Einen weiteren Ausrutscher dürfen wir uns auch nicht leisten.“ Der Abwehrchef orientiert sich ganz am 1. FC Nürnberg als großen Konkurrenten im Aufstiegskampf.

Um gegen Fürth also keinen Boden zu verlieren, müsse das Gegenpressing passen. „Dann bekommt jeder Gegner gegen uns Probleme“, sagt Ayhan, der keinen Unterschied bei den Erfolgschancen sieht, ob die Fortuna mit einer Dreier- oder einer Viererkette antritt. Nur Konzentration und Leidenschaft müssten stimmen. Dann passt es gegen Fürth.

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