Von den „Drachen“ verputzt

Die Giants gehen beim 60:93 gegen Quakenbrück nach der Pause unter. Die Abstiegsgefahr hat sich weiter verschärft.

Düsseldorf. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn im Basketball mit der Schluss-Sirene der Ball in den Korb fällt ("Buzzer Beater"). Wohl aber dann, wenn die Kugel von weit jenseits der Mittellinie abgefeuert wurde.

So gelang es Quakenbrücks Toby Bailey am Samstagabend zum 32:44-Halbzeitstand, von dem sich die Giants Düsseldorf nicht mehr erholten. "Das tat in dieser Phase richtig weh", sagte Trainer Hansi Gnad nach dem 60:93 (32:44) seiner Mannschaft im drittletzten Saisonspiel in der Bundesliga.

Durch diese Heimniederlage und den Sieg von Phoenix Hagen gegen Ludwigsburg (96:71) hat sich die Lage im Abstiegskampf weiter verschärft.

Mannschaftskapitän Gordon Geib, der nach seiner Wadenverletzung auf die Zähne biss und mit dick bandagiertem Verband am linken Unterschenkel auflief, sah es ähnlich wie sein Trainer: "Kurz vor der Halbzeit zu treffen, ist enorm wichtig für den Kopf. Aber zu unserer Niederlage führten auch noch einige andere Dinge." Vor allem in der zweiten Hälfte hatten die Gastgeber spielerisch und kämpferisch erschreckend wenig zu bieten.

Schon vor dem Anpfiff wollte nichts so recht klappen im mit 2537 Zuschauern gefüllten Castello an der Karl-Hohmann-Straße. Hallensprecher "Amiaz" steckte im Stau fest, eine Hebefigur der Cheerleader misslang kläglich, und der Lautstärkeregler bei der Einlaufmusik stand auf "kaum zu hören".

In den atmosphärischen "Totentanz" starteten die Gastgeber einigermaßen engagiert. Doch beim Stand von 30:34 warfen die Giants bei fünf Spielzügen in Folge ihre Möglichkeiten einfach weg. Höhepunkt war Marc Antonio Carters "Dunking"-Versuch, bei dem er den Ball von oben nur auf den Ring feuerte (17.).

"In dieser Phase war es ein knappes Spiel, da hatten wir Probleme", sagte Quakenbrücks Trainer Thorsten Leibenath. Aber die Probleme währten nicht lange: Das Vorhaben der Düsseldorfer, nach der Pause "einen Lauf zu starten", so Geib, ging in einer Mischung aus eigener Unfähigkeit und rasant wachsender Treffsicherheit der Gäste unter. Der Rückstand wuchs minütlich auf bis zu 35 Zähler. "Wenn man die Statistik anschaut, dann muss es wie eine Begegnung gegen eine A-Jugend ausgesehen haben", sagte Trainer Hansi Gnad.

Die "Drachen" verputzten die Giganten wie eine Zwischenmahlzeit. "Mit guter Verteidigung haben wir den Glauben der Düsseldorfer gebrochen", sagte Leibenath. Da wirkte die Einwechslung aller drei Jungprofis auf Seiten der Giants Anfang des vierten Viertels wie eine Verzweiflungstat.

Wenigstens werden die absolvierten Spielminuten von Matthias Goddek, Tom und Ben Spöler mit Geld aus dem U23-Ausbildungsfonds der BBL entgolten. Gnads sportliches "Zeichen" verpuffte aber, und die Quakenbrücker zauberten sich unter dem Jubel der 80 Gäste-Fans zu einer Trefferquote im Angriff von rund 60 Prozent.

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