Giants sind nur Außenseiter

In der Pokal-Endrunde in Hamburg treffen die Düsseldorfer heute im Halbfinale auf die Bonn Basket.

Düsseldorf. Am Samstagmorgen wird Giants-Trainer Achim Kuczmann im Hamburger Hotel am Michel sehnsüchtig auf einen Anruf warten. Nicht etwa auf den von Pete Campbell, der wegen seiner Entzündung im linken Knie dem Basketball-Bundesligisten noch weitere zwei Wochen fehlt. Auch nicht auf den des Stadtführers - denn die Unterkunft der Düsseldorfer beim Pokal-Endturnier liegt zwar direkt am Hamburger Michel, aber an eine Stadtbesichtigung ist an diesem Wochenende nicht zu denken. Auch wenn es für die meisten im Team der erste Besuch in der Hansestadt ist.

Vielmehr wartet Kuczmann darauf, dass sich die Organisatoren aus der Hamburger Arena melden, ob ein Training gegen 9 Uhr möglich ist. "Vorgesehen ist für uns eine Zeit von 11bis 12 Uhr. Weil wir aber am Nachmittag schon spielen müssen und vorher zu Mittag essen wollen, macht das nicht viel Sinn", sagt Kuczmann, der aus ähnlichen Gründen die Abfahrt mit dem Mannschaftsbus erst für Freitagnachmittag terminierte. Denn die Arena in unmittelbarer Nähe des Stadions im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld wurde am Freitagabend noch von den Eishockey-Profis der Freezers genutzt. Auf die Übungseinheit in der Ausweichhalle verzichteten die Giants und trainierten lieber mittags vor der Abfahrt in der heimatlichen Halle im Sportpark Niederheid.

Schließlich will der krasse Außenseiter die kleine Chance auf den Pokalsieg auch bestmöglich nutzen, wenn es heute im Halbfinale um 16 Uhr zum West-Derby gegen die Baskets Bonn geht. Bei einem Erfolg stehen die Düsseldorfer am Sonntag im Finale (15Uhr) gegen den Sieger aus Berlin gegen Frankfurt (Samstag,19Uhr). Bei einer Niederlage gibt es morgen Mittag um 12Uhr das undankbare Spiel um den dritten Platz in der dann wohl nur spärlich gefüllten 16000-Plätze-Arena. "Das würde für beide Mannschaften nicht mehr viel Sinn machen", sagt Kuczmann, der für diesen Fall durchblicken lässt, die jüngeren Akteure im Team wie die Zwillinge Ben und Tom Spöler oder Matthias Goddek länger spielen zu lassen.

Doch zunächst gilt alle Konzentration auf den heutigen Gegner Baskets Bonn. Alleine ein Einzug ins Endspiel "wäre fantastisch", so Kuczmann, der darauf hofft, dass die Konkurrenten sein Team unterschätzen. "Mit uns rechnet keiner." Schließlich ist die Teilnahme auch für die Spieler ein echter Höhepunkt und soll für neuen Rückenwind sorgen. Denn in der BBL sieht es immer ärger aus: Zu den Play-off-Plätzen sind es sechs Punkte Rückstand, zu den Abstiegsplätzen dagegen nur vier Zähler Vorsprung. Und am kommenden Mittwoch kommt Paderborn (7.) nach Düsseldorf, am Samstag darauf geht es nach Nördlingen, das als 14. einen Platz vor den Giants steht. Kuczmann: "Jetzt haben wir das Pokal-Endturnier mal erreicht und wollen es auch genießen. Aber danach gilt die ganze Konzentration den nächsten Aufgaben." Dabei wollen der Trainer und seine Spieler derzeit den Blick auf die Tabelle vermeiden. "Wir haben noch zwölf Spiele vor uns, da kann viel passieren." Und warum nicht gestärkt aus Hamburg zurückkehren? Ob es nun zur Stadtführung gereicht hat oder auch nicht.

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