Giants im Abstiegskampf

Nach dem enttäuschenden 67:76 in Ulm droht dem Bundesligisten der Absturz.

Düsseldorf. Brant Bailey ist für Trainer Achim Kuczmann ein ganz wichtiger Spieler, obwohl er nicht einmal zur "ersten Fünf" der Giants Düsseldorf gehört. "Brant kann ich nach einer Weile bringen, wenn Impulse gesetzt werden müssen", so Kuczmann. Genau das war auch der Plan beim Spiel der Basketball-Bundesliga (BBL) in Ulm.

Doch der 31-Jährige hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. Dem Routinier gelang nur ein einziger erfolgreicher Wurfversuch aus dem Feld. Er konnte das Ruder am Ende auch nicht mehr herumreißen, so dass die Giants mit dem 67:76 (31:41) in Ulm die vierte Niederlage in der BBL in Serie kassierten.

"Wir sind einige Male wieder ins Spiel gekommen, haben die Wende aber erneut nicht geschafft", so Kuczmann, der als Ursachen dafür "Ulms individuelle Stärke" und "unsere immer wieder auftretenden individuellen Fehler in den entscheidenden Phasen" nannte.

Bereits in der Halbzeit sah sich Kuczmann zu einer ungewöhnlich deutlichen Ansprache an sein Team gezwungen. Nach 20 Minuten lagen die Giants vor 2800Zuschauern mit zehn Punkten im Hintertreffen. Eigentlich kein Grund, nervös zu werden, hatten seine Spieler doch schon mehr als doppelt so hohe Rückstände in weniger als einer Spielhälfte gedreht.

Doch dem Düsseldorfer Trainer machte die Art und Weise zu schaffen, wie seine Mannschaft in der Kuhberghalle die eigene Unterlegenheit demonstrierte. Zu oft waren Bälle in entscheidenden Situationen an Ulm gegangen, zu oft konnten Ulms Spieler die Bälle aus der Luft schnappen (Rebounds), zu oft hatten sich die in der Auswärtsfarbe Blau spielenden Giants ihrem Schicksal ergeben.

Kuczmanns lautstarke Kabinenansprache zeigte zunächst Wirkung: Nach Punkten von Marc Antonio Carter, Matt Lottich und Brendan Winters waren die Giants bereits in der 22. Minute bis auf sechs Zähler herangekommen. Doch es kam wie so oft in den letzten Wochen: Kaum waren sie wieder im Spiel, bauten die Düsseldorfer den Gegner durch unnötige Fehler wieder auf.

Eine Einladung, die auch Ulm gerne annahm. Angeführt von einem überragenden Jeff Gibbs, dem das neunte "Double-Double" (zweistellige Zahlen in Punkt- und Rebound-Statistik) in der Saison gelang, brachten die Schwaben ihre klare Führung ab der 24. Minute souverän über die Ziellinie.

Das Ziel Play-off-Runde ist bei vier Minuspunkten Rückstand auf den achten Platz in Gefahr. Angesichts von ebenso vielen Punkten Vorsprung auf die beiden Abstiegsplätze kann mittlerweile auch ein Blick nach unten nicht schaden. Kuczmann weiß, was das Stündlein geschlagen hat:

"Nun erwartet uns ein überaus wichtiges Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Göttingen. Die nächsten beiden Begegnungen bis zum Top Four müssen wir unbedingt gewinnen." Sonst wird die eigentlich als Lust-reise geplante Tour zum Pokal-Endturnier in Hamburg Ende Februar zu einer Krisenfahrt.

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